In Folge eines stetig wachsenden Bedarfs an holzartigen Rohstoffen für die Bioenergieproduktion gewinnt der Anbau von Energieholz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zunehmend an Bedeutung. Agroforstsysteme mit integriertem Energieholzanbau stellen in diesem Zusammenhang neben Kurzumtriebsplantagen (KUP) eine mögliche Landnutzungsform zur Bereitstellung holzartiger Biomasse dar.
Im Zuge der eingeleiteten Energiewende und der damit verbundenen steigenden Nachfrage nach holzartigen Bioenergieträgern gewinnt der Anbau von Agrarholz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zunehmend an Bedeutung. In diesem Kontext stellen Agroforstsysteme eine Möglichkeit dar, schnell wachsende Baumarten und einjährige Ackerkulturen auf ein und demselben Ackerschlag gleichzeitig zu produzieren. Die Kombination von Agrarholzstreifen und konventioneller Ackerfläche in Form so genannter Alley-Cropping-Systeme (ACS) ist u.a. aufgrund der vergleichsweise extensiven Wirtschaftsweise, die dem Agrarholzanbau typischerweise zu Grunde liegt, mit ökologischen Vorteilswirkungen verbunden. So ist beispielsweise bekannt, dass es unter Beständen schnell wachsender Baumarten zu einer deutlichen Humusakkumulation im Boden kommen kann und dass ACS positive Effekte auf die Qualität von Oberflächengewässern sowie des Sicker- bzw. Grundwassers haben. Zudem bewirkt die regelmäßige Heckenstruktur der ACS eine Veränderung des Mikroklimas, die sich oftmals positiv auf den Ertrag der zwischen den Gehölzstreifen befindlichen Ackerkultur auswirkt. Diese Vorteilswirkungen treten insbesondere auf Grenzertragsstandorten deutlich zu Tage. Während daher ACS auf ertragreicheren Böden in Abhängigkeit von den jeweiligen Marktbedingungen gegenwärtig dem konventionellem Ackerbau oftmals noch wirtschaftlich unterlegen sind, sind sie auf Marginalstandorten, wie den durch arme Böden und häufige Trockenheit gekennzeichneten Rekultivierungsstandorten der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft, durchaus als profitabel einzuschätzen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Christian Böhm Ansgar Quinkenstein Dirk Freese Dipl.-Geogr. Manuela Bärwolff |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.