Ergebnisse des 8. Deutschen Regulierungkongresses am 27. und 28. September 2011 in Berlin
Kann die europäische und deutsche Regulierung mit der Energiewende Schritt halten? Rund 100 Vertreter aus Energiewirtschaft, Industrie, Politik und Regulierungsbehörden diskutierten diese Frage auf dem 8. Deutschen Regulierungskongress vor dem Hintergrund der Achterbahnfahrt der deutschen Energiepolitik in den letzten zwölf Monaten. Diese waren geprägt von der Laufzeitverlängerung für den Kernkraftwerkspark Ende 2010, der dann erfolgten Teilabschaltung nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im März 2011 sowie dem Inkrafttreten der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes zur Umsetzung des 3. Binnenmarktpaketes für Strom und Gas und den Konsequenzen aus der angestrebten Energiewende. EU bekräftigt Emissions - minderungsziele Trotz weltweit steigender Nachfrage nach Energie und Rohstoffen hält die EU-Kommission an ihrem Ziel einer 80- bis 95-prozentigen CO2-Reduktion im Energiesektor bis 2050 fest. Mit den bisher eingeleiteten Maßnahmen wird nach Einschätzung der EU-Kommission das Ziel allerdings verfehlt und nur eine Reduktion von etwa 60 Prozent erreicht werden können. Deshalb sollen bis Ende des Jahres 2012 in einer Roadmap für die Energieziele bis 2050 Zwischenziele definiert und den Mitgliedsstaaten verbindliche Maßnahmen vorgeschrieben werden, so der Vertreter der EU-Kommission Michael Kilpper. Ihre Zwischenziele für 2020 werde die EU bis auf die 20-prozentige Reduktion beim Energieverbrauch erreichen. Voraussetzung dafür sei, dass bis 2020 eine Billion Euro, jeweils zur Hälfte für Erzeugungskapazitäten und Netzinfrastrukturen, investiert würden. Es seien investitionsfreundliche Rahmenbedingungen für private Investoren erforderlich, da bei der angespannten Haushaltssituation der Mitgliedsländer und der EUKommission öffentliche Mittel nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stünden und private Investoren einspringen müssten. Auch wenn für den Energiemix im jeweiligen Land nach wie vor die Nationalstaaten Verantwortung trügen, ließe sich schon heute absehen, dass die Reduktionsziele mit einer Mischung aus Kernenergie, Carbon Capture and Storage (CCS), der Verbesserung der Energie- und Materialeffizienz und einem massiven Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden müssten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2012 (Januar 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Friedrich Kienle Dr. phil. Nadja Thomas |
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