Vermeidung von AOC-Erhöhungen in der Praxis der Schnellfiltration

Eine Erhöhung von mikrobiologisch leicht verwertbaren Substanzen (AOC) bei der Aufbereitung von reduzierten Grundwässern durch Schnellfiltration kann durch experimentell bestätigte Mechanismen erklärt werden. Im Rahmen des DVGW-F&E-Vorhabens W 4/01/05-F wurden daraufhin auf der Basis von Praxisuntersuchungen Handlungsanweisungen für den Betrieb von Schnellsandfiltern zur Produktion von biologisch stabilem Trinkwasser formuliert.

Das Forschungsvorhaben zielte darauf ab, Empfehlungen für die verfahrenstechnische Optimierung der Aufbereitung von reduziertem, Eisen(II)- und huminstoffhaltigem Grundwasser durch Schnellfiltration zu formulieren, sodass während eines gesamten Filterlaufs zur Enteisenung, Nitrifikation und Entmanganung immer mikrobiologisch stabiles Trinkwasser abgegeben wird. Dies sichert eine Versorgung des Verbrauchers mit Trinkwasser von guter mikrobiologischer Qualität, kann die übermäßige Biofilmbildung in Reinwasserbehältern oder Verteilungsnetzen und Aufkeimungen autochthoner Bakterien vermeiden sowie den Desinfektionsmitteleinsatz vermindern. Das Projekt war in zwei Phasen aufgeteilt: In der ersten Phase wurden die von Korth (2000) und Köneke et al. (2004) beschriebenen Effekte zur AOC-Erhöhung in Versuchen im Labor- und Technikumsmaßstab verifiziert und deren Abhängigkeit von den betriebstechnischen Parametern untersucht (Albers et al., 2009a; Albers et al., 2009b). In der zweiten Phase sollten die ermittelten betrieblichen Bedingungen zur Produktion von biologisch stabilem Trinkwasser auf die Wasseraufbereitung großtechnischer Wasserwerke (WW) übertragen werden.
Großtechnische Untersuchungen Deutschlandweit wurden in fünf verschiedenen großtechnischen Wasseraufbereitungsanlagen die Filterzu- und -abläufe der Enteisenungs- und Entmanganungsstufen zu verschiedenen Laufzeiten beprobt. Alle im Projekt untersuchten Wasserwerke (WW) bereiten reduzierte Grundwässer auf und besaßen Filterzuläufe mit folgenden Wasserbeschaffenheiten: 1 bis 5 mg/l DOC, 0,5 bis 6 mg/l Eisen(II), 0,02 bis 0,5 mg/l Mangan( II), 20 bis 40 μg/l ac-C eq. AOC. In den fünf Wasserwerken wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Verfahrensvarianten und Betriebsbedingungen auf die Trinkwasserqualität ermittelt. Ein Wasserwerk bot die Möglichkeit zur tiefenabhängigen Beprobung.
• WW-A (einstufig, Anfang und Ende eines Filterlaufs, tiefenabhängige Beprobung)
• WW-B (zweistufig, lange Laufzeit der zweiten Filterstufe)
...



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 01 - 2012 (Januar 2012)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Andreas Albers
Prof. Dr.-Ing. Knut Wichmann
Dr. Bernd Bendinger
 
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