UV-Desinfektion im Wasserwerk Echthausen - Erfahrungsbericht aus der Realisierungsphase und dem laufenden Betrieb

Das Wasserwerk Echthausen ist eines von acht Wasserwerken der Wasserwerke Westfalen GmbH mit Sitz in Dortmund. Es wurde 1942 errichtet. Die Wasserwerke Westfalen liefern rund 105 Millionen Kubikmeter Trinkwasser im Jahr an die beiden Muttergesellschaften, die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH und die GELSENWASSER AG. Im Wasserwerk Echthausen werden etwa 20 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Ruhr in einem mehrstufigen Verfahren, dessen Kernelement Langsamsand-Filterbecken zur künstlichen Grundwasseranreicherung darstellen, aufbereitet. Im Zuge einer umfangreichen Modernisierung ist eine nahezu chemikalienfreie Aufbereitung geplant. Im ersten Schritt wurde die abschließende chemische Desinfektion durch eine UV-Desinfektionsstufe ersetzt.

Neben den chemischen Verfahren zur Wasserdesinfektion nimmt die Bedeutung von ultravioletter Strahlung als zuverlässige und umweltfreundliche Alternative zu. Verfahrenstechnisch ist der Betrieb einer UV-Anlage vorteilhaft. Die Dosierung von Chemikalien ins 'fertige' Reinwasser entfällt, ebenso die Vorhaltung von Gefahrstoffen, wie zum Beispiel Chlor. Zweijährige Versuche im Wasserwerk Echthausen zeigten, dass die UV-Desinfektion, insbesondere bei Dauerstadien von Bakterien gegenüber chemischen Verfahren wirkungsvoller ist. Nach Abschluss der Untersuchungen beauftragte der Betreiber, die Wasserwerke Westfalen GmbH, die GELSENWASSER AG, eine UV-Anlage für das Wasserwerk Echthausen zu planen. In einem engen Zeitrahmen von sechs Monaten erfolgte die Umsetzung des Projektes.
Nach der Entscheidung für die Errichtung einer UV-Desinfektionsanlage wurden besondere Anforderungen an die Anlage gestellt. Hierzu zählten ein flexibles Steuerungssystem, der Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten zur automatischen, stufenlosen Leistungsanpassung der UV-Strahler an die vorhandenen Bedingungen wie Durchfluss und SSK-Wert (Energieeinsparung) sowie die Eignung für den Einbau in ein Rohrleitungssystem mit der Druckstufe PN 16. Die Automatisierung sollte auf der Plattform des Prozessleitsystems PCS7 (Version 7.1) von Siemens ausgeführt und in das bestehende System der Wasserwerke Westfalen GmbH integriert werden. Die Anbindung war über ET200-Signalgruppen zu realisieren. Zusätzlich mussten über Profibus gekoppelte Armaturen eingebunden werden. Neben der örtlichen Bedienung mittels OP77 sollte auch eine Bedienung und Beobachtung der UV-Anlagen vom Werksleitstand und vom zentralen Leitstand in Hengsen möglich sein.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH
Quelle: GWF 10/2011 (Oktober 2011)
Seiten: 6
Preis: € 6,00
Autor: Anja Felfalusi
Ralf Lukaschewsky
Dipl.-Ing. Michael Schwarze
Rob van Esch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.

Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit