In Methanhydraten ist mehr Kohlenstoff gebunden als in allen bekannten fossilen Lagerstätten. Insbesondere aufstrebende Industriestaaten erforschen daher ihre Nutzung als zukünftige Energiequelle. Im Meeresboden bieten Gashydrate zudem interessante Optionen zur Speicherung des Klimakillers CO2.
Gashydrate sind der Chemie seit 200 Jahren bekannt, als Sir Humphrey Davy 1810 entdeckte, dass Chlorgas in Kontakt mit Wasser unterhalb von 40 °F (ca. 4,5 °C) einen gelben Feststoff bildet [1]. In den Jahrzehnten danach wurden zahlreiche weitere Moleküle gefunden, die mit Wasser zu ähnlichen Verbindungen reagieren. Ihre Untersuchung war schwierig, da sie auf dem Labortisch nicht stabil sind und sich sehr leicht zersetzen. Für die nächsten mehr als hundert Jahre erfuhren Gashydrate 'keinerlei praktisches Interesse, abgesehen davon, dass sie in Amerika gelegentlich bei kaltem Wetter die Erdgasleitungen verstopfen', wie von Stackelberg 1949 [2] berichtete. Das feuchte, in den Leitungen unter Druck stehende Erdgas - Methan ist sein Hauptbestandteil - bildet bei den niedrigen Temperaturen festes Methanhydrat und blockiert so die Leitungen. Noch heute beschäftigen sich Ingenieure aller großen Öl- und Gasunternehmen mit diesem Problem, das jedes Jahr mehrere hundert Millionen Euro kostet [3]. Zur sogenannten 'flow assurance' werden dem Erdgas Chemikalien, wie Methanol, zugesetzt und neuerdings auch moderne Polymere in sehr geringen Konzentrationen. In den 1970er-Jahren wurden durch das internationale Tiefseebohrprogramm (Ocean Drilling Program) Methanhydrate im Meeresboden entdeckt. Die beginnende seismische Kartierung zeigte, dass Methanhydrate weltweit an den Kontinentalhängen und in Permafrostböden vorkommen. Eine mögliche Nutzung von Methanhydrat als Energieträger wurde diskutiert sowie die damit verbundenen Gefahrenpotenziale.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2011 (Dezember 2011) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Matthias Haeckel |
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