Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels und endlicher Reserven fossiler Brennstoffe ist die Entwicklung effizienter Verfahren zur Erzeugung regenerativer Energieträger eine wichtige Herausforderung unserer Zeit. Neben der Nutzung von Wind-, Wasser- und Solarenergie ist die Nassvergärung von Biomasse durch anaerobe Mikroorganismen Stand der Technik. Der DVGW und seine Forschungseinrichtungen gestalten und unterstützen eine Vielzahl an Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten entlang der gesamten Prozesskette, von der Rohstoffgewinnung über die Erzeugung von Biogas bis hin zur Aufbereitung und Einspeisung.
Die Nassvergärung von Biomasse durch anaerobe Mikroorganismen wird deutschlandweit in etwa 6.000 Anlagen erfolgreich angewandt [1]. Neben der direkten, lokalen Umwandlung in elektrische Energie und Wärme, bei der üblicherweise nur ein geringer Anteil der bei der Verstromung anfallenden Abwärme genutzt werden kann, wird Biogas zunehmend auch aufbereitet und in Erdgasnetze eingespeist. Die Verstromung erfolgt im Anschluss an Standorten mit ausreichend hohen Wärmesenken. Vorteilhaft sind neben den höheren energetischen Nutzungsgraden auch die zeitliche und räumliche Entkopplung von Erzeugung und Nutzung. Speisten 2006 lediglich zwei Anlagen Biogas in das deutsche Erdgasnetz ein, wurden Ende September 2011 57 Anlagen mit einer Einspeiseleistung von ca. 40.000 m3/h (NTP) Biogas betrieben [2]. Bis Ende des Jahres sollen ca. 100 Einspeiseanlagen an das Erdgasnetz angeschlossen sein. Damit ist Deutschland weltweiter Spitzenreiter bei der Einspeisung von Biogas. Entlang der gesamten Prozesskette vom Pflanzenanbau und Rohstoffdarreichung über die Erzeugung von Biogas bis hin zur Aufbereitung und Einspeisung gibt es eine Vielzahl von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2011 (Dezember 2011) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr.-Ing Dipl.-Wirt.-Ing. Frank Graf |
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