Auch nach der Schließung von Deponien und der befristeten energetischen Nutzung der Deponiegase gehen die chemischen Umsetzungsprozesse noch Jahrzehnte weiter und produzieren über den gesamten Zeitraum große Mengen des hoch klimawirksamen Gases Methan (CH4).
(22.11.2011) Derzeit gelangen aus etwa 400 bis 600 deutschen Altdeponien Methan-Frachten in die Atmosphäre, die einer jährlichen CO2-Belastung von etwa acht Millionen Tonnen entsprechen. 'Wir können uns nicht länger leisten, große Klimaschutzpotentiale liegen zu lassen', sagte Gerd Rosenkranz, Leiter Politik der Deutschen Umwelthilfe (DUH), in Berlin bei der Präsentation eines Verfahrens, das Abhilfe verspricht. Entwickelt wurde es vom Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft (IFAS, Hamburg) unter Leitung von Prof. Rainer Stegmann. Dabei wird mit niedrigem Druck Luft in die Alt-Deponie gedrückt, anschließend zusammen mit dem Restmethan abgesaugt, gesammelt und mittels einer regenerativen thermischen Oxidiation (RTO) gereinigt, so dass keine Methan- Emissionen mehr anfallen. Hierdurch könnte der Nachsorgezeitraum für stillgelegte Deponien von mehreren Jahrzehnten auf wenige Jahre verkürzt werden. Prof. Stegmann: 'Jetzt kommt es darauf an, dass die Deponiebelüftung an möglichst vielen Standorten auch wirklich eingesetzt wird'. Das Verfahren kostet laut Prof. Stegmann je nach Deponiegröße und technischer Ausstattung zwischen 400.000 und 1 Mio. Euro.
Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) |
Quelle: | November/Dezember 2011 (November 2011) |
Seiten: | 1 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Heinz-Wilhelm Simon |
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