Neues Sensormessverfahren zur Gasbeschaffenheitsmessung von Biogas

Die Einspeisung von aufbereitetem Biogas in die Gastransportnetze stellt neue Anforderungen an die Gasbeschaffenheitsmessung. Für die amtliche fiskalische Messung wurden daher in jüngerer Zeit neue Gasbeschaffenheitsmessgeräte für Biogas entwickelt und zugelassen, hauptsächlich Prozessgaschromatographen. Der vorliegende Artikel präsentiert eine Untersuchung zu einem neuen Sensormessverfahren, das Potential für ein einfaches, robustes und wirtschaftliches Gasbeschaffenheitsmessgerät für Biogas zeigt.

Die Gaswirtschaft spielt sowohl beim Wachstum als auch beim Wandel der Energiewirtschaft eine maßgebliche Rolle. Zum einen ist Erdgas derjenige fossile Energieträger mit der geringsten energiespezifischen CO2- Emission, zum anderen haben sich die potenziellen Reserven durch neue unkonventionelle Gasvorkommen, wie z. B. Schiefergas (shale gas) erheblich vergrößert. Doch auch was Nachhaltigkeit betrifft ist die Gaswirtschaft gut aufgestellt: Maßgebliche regenerative Energiequellen können mit der bestehenden Gaswirtschaft vernetzt werden. Hier ist zuvorderst Biogas zu nennen, das nach entsprechender Aufbereitung in die Gastransportnetze eingespeist werden kann. In Deutschland wurden in den letzten Jahren bereits etwa 60 solcher Aufbereitungs- und Einspeisestationen errichtet, Tendenz steigend, andere europäische Länder sind im Begriff zu folgen. Ein weiteres noch neueres Energiekonzept sieht vor, überschüssige elektrische Energie aus Wind- und Solarkraftwerken per Elektrolyse in Wasserstoff umzuwandeln, der in begrenzten Mengen ebenso in die Gastransportnetze eingespeist werden kann. In einer Erweiterung dieses Konzeptes wird der Wasserstoff zusammen mit Kohlendioxid, das zum Beispiel aus der Biogasaufbereitung stammt, zu Methan umgewandelt, so dass die Kompatibilität zur bestehenden Gaswirtschaft in noch höherem Maße erreicht wird. Damit stellt sich die Gaswirtschaft als eine attraktive Brücken- und Zieltechnologie für die Energiewirtschaft im Wandel dar.
All diese Konzepte erfordern eine geeignete Gasmesstechnik, um diese neuartigen Energieströme an den Schnittstellen der Energiewirtschaft gerecht und wirtschaftlich abrechnen und die Produktqualität und Sicherheit gewährleisten zu können. Daraus resultieren neue Herausforderungen fur die Gasmesstechnik, insbesondere fur die Gasbeschaffenheitsmessung, denn der technologische Wandel betriff t in erster Ordnung die Gasbeschaffenheit.



Copyright: © Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF Gas Erdgas 10/2011 (Oktober 2011)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Dr. Joachim Kastner
Torsten Porsch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.

Digitale Zwillinge stützen eine handlungsfähige blau-grüne Infrastruktur in der Stadt von Morgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Blau-grüne Infrastrukturen kombinieren ökologische, hydrologische und soziale Funktionen und sind so essenziell für die klimaresiliente Stadtentwicklung. Deren Planung, Steuerung und langfristige Funktionssicherung erfordern eine präzise, flächenhafte Erfassung und fortlaufende Bewertung des urbanen Wasserhaushalts. Digitale Zwillinge ermöglichen eine präzise Erfassung und Steuerung dieser Strukturen.

Naturbasierte Lösungen für den Schutz der Halligen vor dem steigenden Meeresspiegel
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (6/2025)
Die nordfriesischen Halligen sind vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen. In einem Multi- Stakeholder-Ansatz sollen langfristige naturbasierte Lösungen zur Verringerung der Kantenerosion und nachhaltigen Förderung des Oberflächenwachstums gefunden werden