Siloxane in der Abfallwirtschaft - ein Rückblick

Siloxane sind Siliziumverbindungen, deren Gerüst abwechselnd aus Silizium- und Sauerstoffatomen aufgebaut ist. Die Namensgebung beruht auf der Benennung der Si-O-Si-Einfachbindung als sogenannte Siloxanbindung, welche polymere Verbände ermöglicht [Noll, 1968, S. 1]. Siliziumorganische Verbindungen sind ubiquitär in Abfällen vorhanden, da deren Einsatzmöglichkeiten vielfältig sind. Dieser Beitrag soll einen einführenden Überblick über das Vorkommen und die Auswirkungen von Methylsiloxanen nach Ende ihres Produktlebenszyklus in Abfallanlagen geben. Tabelle 1 zeigt einen Überblick zu den betrachteten Siloxanen.

Allein die in Westeuropa produzierten Mengen an Silikonölen und -emulsionen betragen fast 140 000 t/a [CES, 2002]. Der Verkauf von Silikonen für Körperpflegeprodukte in Europa wird mit 40 000 t/a abgeschätzt. Es werden dafür etwa 18 % der produzierten Silikonflüssigkeiten (Silikonöle und -emulsionen) verwendet [CES, 2011]. Der Markt für Silicone dürfte jährlich sogar noch um 6-7 % wachsen [Held W., 2008, S. 1168]. Damit zeigt sich deren Bedeutung in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Die Polydimethylsiloxane (PDMS) stellen mit rund 80 % den größten Anteil der kommerziell hergestellten Silikone dar [Grümping 1999]. Diese haben weichmachende und glättende Eigenschaften, erzielen eine bessere Verteilbarkeit und sind als Trägeröle Bestandteil verschiedener Kosmetikprodukte, wie beispielsweise Shampoos, Conditioner, schützenden Sonnencremes, Deodorants/Antitranspirantien, Körperpflegeprodukten, dekorativen Kosmetika, Haarpflegeprodukten und Zahnpflegemitteln [Reuther, 1969, S.45] oder dienen als Beschichtung von Rasiermessern [Rochow, 1991, S.147]. Die Gehalte an Siloxanen in kosmetischen Formulierungen sind, abhängig vom Produkt, zwischen 0,1 und über 50 %, wobei die Angaben über den Gehalt in den Endprodukten oft ungenau sind oder die Deklaration als Inhaltsstoff gänzlich fehlt (Wang et al., 2009).



Copyright: © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden
Quelle: SILOXANE - Siliziumorganische Verbindungen in der Abfallwirtschaft (September 2011)
Seiten: 13
Preis: € 6,50
Autor: Dipl.-Ing. Frank Hohmann
 
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