Ressourcenpotenzial von auswählten Hausmülldeponien in Deutschland

Rohstoffe wie Stahl und Energie werden aufgrund steigender Nachfrage in zunehmendem Maße knapper. Dies führt dazu, dass auf den internationalen Rohstoffmärkten die Preise kräftig gestiegen sind und auch weiterhin steigen werden. An dieser aktuellen Situation wird sich prinzipiell nichts ändern. Es ist eher zu erwarten, dass sich die Marktlage zukünftig noch drastischer entwickelt [1]. Das Ressourcenpotenzial von Hausmülldeponien an Rohstoffen verschiedenster Art gilt in Fachkreisen als eine der zukünftigen Quellen in Westeuropa, um dem weiteren Anstieg der Weltbevölkerung, sich drastisch ändernder Konsummuster in den Schwellenländern und der weiteren Verknappung natürlicher Rohstoffvorkommen zu begegnen.

Der deponiespezifische Rohstoff- sowie Energiegehalt also der 'Nährstoffwert" einer Deponie ist jedoch bislang unbekannt. In diesem Zusammenhang wurde u.a. von der EU und der Bundesregierung ein Konzept zur Ressourcenstrategie vorgelegt, das die Werthaftigkeit und Bewertung anthropogener Rohstoffläger in das Zentrum rückt [2]. In mehreren Praxisuntersuchungen an Deponien in Baden-Württemberg (Kreismülldeponie Hechingen) und Hessen (Deponie Reiskirchen und Deponie Dyckerhoffbruch in Wiesbaden) wird gegenwärtig an der Professur für Abfall- und Ressourcen-management die Fragestellung des spezifischen Nährstoffwerts von Deponien in Form eines Stepwise-Ansatzes erforscht. Die Konzeption sieht folgende Teilschritte vor:
1. Was ist wo in der Deponie enthalten?
2. Wie werden sich ausgewählte Rohstoffpreise in der Zukunft entwickeln?
3. Welche Anforderungen sind an die technische Umsetzung zu stellen?
4. Erstellung eines Entscheidungsunterstützungsmodells unter Einbindung der ersten drei Arbeitsschritte.
Im nachfolgenden Beitrag werden hierbei erste Abschätzungen des Nährstoffwerts der Deponien Reiskirchen und Hechingen dargestellt.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2011 (März 2011)
Seiten: 15
Preis: € 7,50
Autor: Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth
Dr. Jörg Nispel
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.