Planungen zur Nachfolgenutzung auf Deponien im Landkreis Böblingen - Solar- und Windenergie

Der Landkreis Böblingen mit einer Gebietsfläche von ca. 618 km² liegt im Zentrum des Bundeslandes Baden-Württemberg in der Region Stuttgart. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) ist als kommunaler Eigenbetrieb für die Abfallentsorgung und -verwertung für die knapp 373.000 Einwohner in 26 Städten und Gemeinden zuständig. Die größte Stadt ist Sindelfingen mit rund 61.000 Einwohnern und die kleinste Gemeinde Deckenpfronn am Rande des Schwarzwaldes mit rund 3.000 Einwohnern. Der AWB betreibt in Eigenregie zahlreiche Entsorgungseinrichtungen.

Es handelt sich hierbei um 3 Bodenaushubdeponien, 1 Vergärungsanlage für Bioabfälle, 31 Wertstoffhöfe, 340 Depotcontainerstandorte für Glas und Dosen, 3 Schadstoffsammelstellen, 25 Häckselplätze für Baum- und Heckenschnitt, 3 stillgelegte Mülldeponien mit Deponiegasverwertung und 1 Papiersortieranlage. Der Betriebshof Müllabfuhr organisiert kreisweit die Einsammlung des Restmülls, Bioabfalls, Sperrmülls und Altpapiers. Zusätzlich gibt es dort einen Containerdienst für Abfuhr und Entleerung der Sammelcontainer der Wertstoffhöfe. Außerdem gibt es eine Betriebswerkstatt für alle Müll- und Containerfahrzeuge. Der Landkreis ist zudem zu 51% am Restmüllheizkraftwerk Böblingen mit einem Jahresdurchsatz von rund 150.000 Tonnen beteiligt.
Die nachhaltige Nutzung der stillgelegten Deponiestandorte liegt für die nächsten Jahrzehnte im Aufgabenbereich des AWB. Hierfür wurden auf die Gegebenheiten der jeweiligen Standorte angepasste Konzepte entwickelt. Die Planung und Umsetzung einzelner Maßnahmen erfolgt im Rahmen des von der EU geförderten Projekts 'SUFALNET4EU" (SUSTAINABLE USE OF FORMER AND ABANDONED LANDFILLS NETWORK FOR YOU). Ziel dieser Europäischen Kooperationsgemeinschaft, an der sich der Landkreis Böblingen mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb beteiligt, ist der Fachaustausch und die Entwicklung einer ökologischen und wirtschaftlichen Nach-nutzung von abgeschlossenen Deponien.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2011 (März 2011)
Seiten: 14
Preis: € 0,00
Autor: Wolfgang Bagin
Ralf Hackenberg
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.