Entscheidungskriterien für Nachsorgekonzepte

Generell lassen sich folgende Nachsorgekonzepte unterscheiden:
• Deponierückbau
• Abdichtung der Deponie mit paralleler aktiver oder passiver Entgasung und/oder Infiltration sowie Sickerwassererfassung sowie Nachsorge mit Über-wachung
• Abdichtung der Deponie mit paralleler aktiver oder passiver Entgasung und/oder Infiltration sowie Sickerwassererfassung mit vorausgehender Stabilisierung der Deponie durch Belüftung sowie Nachsorge mit Überwachung

Selbstverständlich lassen sich alle Maßnahmen noch kombinieren mit Nachnutzungskonzepten. Außerdem sind in der Praxis eine Vielzahl von spezifischen Eigenheiten der einzelnen Deponien zu betrachten, z.B. ein Sanierungsbedarf oder eine günstige Nachnutzungsvariante, so dass ein Vergleich von Nachsorgekonzepten sicherlich immer Einzelfall bezogen durchgeführt werden muss. Einige generelle Aspekte können jedoch gleichwohl wie im Folgenden diskutiert werden.
2 Deponierückbau (1)
Ein Deponierückbau verursacht zwangsläufig verschiedenen Emissionen und wirkt sich durch die Abgrabe- und Transportaktivitäten auf die Umwelt und damit auch die Nachbarschaft aus. Zur Vermeidung von Geruchsemissionen hat sich bei den bisherigen Deponierückbauprojekten der Einsatz eines Systems zur kombinierten Belüftung und Absaugung, ein sogenanntes Geruchsstabilisierungssystems, vor dem Öffnen der Deponie bewährt. Der Wassergehalt der Abfälle wird deutlich reduziert. Nach erneuter Ablagerung der nicht verwertbaren Abfälle sind im Deponiegas weit weniger Spurengase nachzuweisen. Das Deponiegasbildungspotential und die organische Sickerwasserbelastung nach erneuter Deponierung der nicht verwertbaren Abfälle nehmen deutlich ab. Die Sortierung der trockeneren Abfälle ist einfacher möglich. Bei Rückbauprojekten an älteren Teilen einer Deponie kann ein Abgraben auch ohne Vorbelüftung erfolgen.



Copyright: © Universität Stuttgart - ISWA
Quelle: Zeitgemäße Deponietechnik 2011 (März 2011)
Seiten: 11
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger
 
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