Die Planung von Anpassungsmaßnahmen der Wasserinfrastruktur an Klimawandel, Landnutzungsänderung und gesellschaftliche Entwicklung erfordert neue Überlegungen zur Berücksichtigung der zeitlichen Dynamik.
Die Infrastruktur der Wasserversorgung und Entwässerung in Mitteleuropa ist gut ausgebaut. In Deutschland versorgen rund 6.000 Wasserversorgungsunternehmen 99 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser, in Österreich werden 87 Prozent der Einwohner von mehr als 5.000 Unternehmen versorgt. Auch in der Entwässerung ist der Ausbauzustand mit einem Anschlussgrad von mehr als 90 Prozent in beiden Ländern sehr gut. Es stellt sich also die Frage, ob die notwendigen Investitionen in die Siedlungswasserwirtschaft nun abgeschlossen sind. Die Antwort ist klar: Nein. Die Infrastruktursysteme haben nun ein Alter erreicht, in dem für eine Sicherung des derzeit hohen Standards der Wasserver- und -entsorgung sowie für einen Werterhalt der getätigten Investitionen eine effiziente Rehabilitierungsplanung notwendig ist. Die Herausforderungen der nächsten Jahre in der Siedlungswasserwirtschaft werden sich also vom Bau neuer Anlagen auf eine Erhaltung und Sanierung bestehender Anlagen verlagern. Für Deutschland wird der jährliche Investitionsbedarf dafür auf 17 Mrd. Euro für das Jahr 2015 und auf 26 Mrd. Euro für das Jahr 2025 geschätzt. Sollten die notwendigen Investitionen nicht getätigt werden, ist zum einen ein deutlicher Verlust im Servicelevel (z. B. Zunahme Ausfallzeiten und Wasserverluste, Umweltbelastung) und zum anderen ein Werteverlust von schon getätigten Investitionen zu erwarten.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | EWP Spezial 2011 (April 2011) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Manfred Kleidorfer Dipl.-Ing. Christian Urich Dipl.-Ing. Günther Leonhardt Dr. Robert Sitzenfrei Professor DI. Dr. Wolfgang Rauch |
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