Oxidative Verfahren spielen seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle in der Wasseraufbereitung und werden hauptsächlich zur Desinfektion, Entfernung von Eisen und Mangan sowie zur Behebung von Geruchs- und Geschmacksproblemen eingesetzt. In den letzten Jahren ist zusätzlich der Abbau organischer Spurenschadstoffe in den Vordergrund getreten. Der Beitrag stellt den aktuellen Wissensstand zu den verschiedenen oxidativen Verfahren in der Wasseraufbereitung sowie zur Relevanz von Transformations- und Nebenprodukten vor.
Oxidative Verfahren in der Wasseraufbereitung umfassen die Dosierung von Chlor, Chlordioxid, Ozon und anderer starker Oxidationsmittel. Neben der Desinfektion ist dabei zunehmend der Abbau von unerwünschten Spurenstoffen zum Aufbereitungsziel geworden. Hierbei hat sich der Einsatz von Ozon als effektive Variante erwiesen. Mit ozonbasierten Verfahren können dabei auch weitere Ziele erreicht werden, wie die Entfernung von Eisen und Mangan sowie die Verbesserung der Flockung und des biologischen DOC-Abbaus. Bei der Ozonung kann es zur Bildung von hochreaktiven Hydroxylradikalen (·OH) kommen, die den Abbau von Spurenstoffen unterstützen. Da Hydroxylradikale unselektiv und sehr schnell mit einer Vielzahl von Verbindungen reagieren, werden über diesen Weg auch ozonrefraktäre Stoffe, wie Röntgenkontrastmittel oder bestimmte Pestizide, abgebaut. Prozesse unter Bildung von ·OH werden 'Advanced Oxidation Processes' (AOP) genannt. Neben der konventionellen Ozonung gibt es weitere Verfahren zur Generierung von Hydroxylradikalen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 05 - 2011 (Mai 2011) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Holger Lutze Prof. Dr. rer. nat. Torsten C. Schmidt Dr.-Ing. Stefan Panglisch |
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