Entscheidungshilfen für die Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen
Die Grundsätze zur Planung der Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen wurden bereits im Jahr 2006 im DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 umfassend definiert. Das im April 2010 erschienene DVGW-Merkblatt W 403, das den DVGW-Hinweis W 401 ersetzt hat, konkretisiert nun die syste - matische Vorgehensweise bei der Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen, ohne technische Lösungen vorzuschreiben. Es werden konkrete Anforderungen definiert und Zielwerte vorgegeben, mit denen die Wirksamkeit und die Nachhaltigkeit der Rehabilitation bewertet werden können. Die eindeutige und strukturierte Methodik ist unabhängig von der Struktur des jeweiligen Wasserverteilungssystems und der Datenverfügbarkeit anwendbar und ermöglicht jedem Trinkwasserversorger, zielführende Reha-Strategien und -Planungen zu erarbeiten.
Mit Veröffentlichung des DVGW-Hinweises W 401 'Entscheidungshilfen für die Rehabilitation von Wasserrohrnetzen' aus dem Jahre 1997 wurde der Begriff der Rehabilitation als 'Maßnahme zur Erhaltung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit bestehender Wasserverteilungsanlagen' in die deutsche Wasserversorgung eingeführt. Der Hinweis umfasste sowohl die Grundlagenermittlung als auch die Planung und Aufstellung langfristiger Rehabilitationsprogramme für Wasserrohrnetze. Schon in diesem DVGW-Hinweis wurde deutlich herausgestellt, dass das Alter einer Rohrleitung kein primärer Grund für eine Erneuerung ist, sondern dass eine Zustandsbeurteilung Grundlage aller Rehabilitationsüberlegungen sein muss. Hierbei sind technische, wirtschaftliche und unternehmensspezifische Kriterien sowie externe Einflüsse abzuwägen.
Da der Ausbau der Leitungsnetze zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend abgeschlossen war, rückte in den Folgejahren die Rehabilitation immer mehr in den Fokus des Anlagenmanagements. Entsprechend erfuhr die Rehabilitation auch im DVGWRegelwerk eine immer größere Bedeutung. Im DVGW-Arbeitsblatt W 400-3 'Technische Regeln Wasserverteilung (TRWV) - Teil 3: Betrieb und Instandhaltung' wurden im Jahr 2006 die Grundsätze zur Planung der Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen umfassend definiert. Erstmals wurde hier eine langfristige, strategische Rehabilitation als wesentliches Unternehmensziel gefordert. Die Festlegung der Reha- Strategie ist als eine wesentliche Aufgabe der technischen Führungskraft gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 1000 definiert. Im Hinblick auf die langfristige Versorgungssicherheit wird zudem gefordert, dass auch bei einem relativ guten Rohrnetzzustand Vorsorgemaßnahmen getroffen und Rücklagen für die spätere Rehabilitation gebildet werden, um die Kosten nicht den nächsten Generationen aufzuerlegen. Auch die Bedeutung einer umfassenden zeitnahen Erfassung, Dokumentation und Auswertung von Bestands- und Zustandsdaten wurde in W 400-3 deutlich herausgestellt.
Das im April 2010 erschienene DVGWMerkblatt W 403 'Entscheidungshilfen für die Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen', das den DVGW-Hinweis W 401 ersetzt hat, konkretisiert nun gemäß der grundlegenden Struktur des DVGW-Arbeitsblattes W 400-3 unter Einbeziehung der Besonderheiten von Wasserverteilungsanlagen der Fernwasserversorgungssysteme die systematische Vorgehensweise bei der Rehabilitation von Wasserverteilungsanlagen.
ASK - Unser Kooperationspartner
Unsere 3 aktuellsten Fachartikel
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.