STABILITÄT UNTERSCHIEDLICH AUFBEREITETER BIOMASSE - STABILITY OF DIFFERENTLY TREATED BIOMASS

In den letzten 200 Jahren fand eine Anreicherung von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre um 35 % durch die Verlagerung von Kohlenstoff aus dem Festkörper der Erde statt (IPCC, 2007). Ebenfalls reicherten sich Treibhausgase wie Methan und Lachgas in der Atmosphäre an. Dies führt über eine Erhöhung der Temperatur zu einem Klimawandel auf der Erde. Um diesen und die damit verbundenen Folgen möglichst gering zu halten, müssen emissionsmindernde und die Anreicherung der Treibhausgase reduzierende Maßnahmen getroffen werden.

Hauptursache für den Anstieg, vor allem von Kohlendioxid und Methan in der Atmosphäre, sind die Emissionen aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen sowie die Emissionen aus der Landwirtschaft, auch verursacht durch nicht nachhaltige Landnutzungsänderungen. Der Einsatz erneuerbarer Energien führt zwar zu einer Verringerung der CO2 Emissionen, kann aber nicht zu einer Minderung des Klimawandels beitragen, da dem Kohlenstoffkreislauf durch die Nutzung erneuerbarer Energien in der Regel kein Kohlenstoff entzogen wird. Hierzu jedoch kann die Biomasse einen Beitrag leisten. In Biomasse ist Kohlenstoff gespeichert. Verrottet sie oder wird verbrannt, gelangen auch hierüber Kohlendioxid und Methan in die Atmosphäre. Wird die Biomasse jedoch in Biokohle umgewandelt und als Bodenverbesserer oder zur Sequestrierung in den Boden eingebracht, wird der Kohlenstoff langfristig gebunden und dem Kohlenstoffkreislauf damit für einen langen Zeitraum entzogen. Dies hat weiterhin den Vorteil, dass bei einer Verwendung als Bodenverbesserer die fortschreitende Degradation der Böden aufgehalten und durch die Zugabe von organischem Kohlenstoff in Form der Biokohle die Bodenfruchtbarkeit erhöht werden kann (Lehmann et al., 2006).



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 72. Symposium 2011 (Oktober 2011)
Seiten: 17
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Rainer Wallmann
Christine Ahlborn
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.