Interessenkonflikte und Interessenvermittlung im ländlichen Raum als Aufgabe der Verwaltungsrechtswissenschaft

Im ländlichen Raum begegnen sich eine Vielzahl von Interessen und Konfliktlagen. Die Gemengelage ist immer komplexer geworden: Erst ist die Landwirtschaft mit dem Umweltschutz und dem Tourismus aneinander geraten. Mittlerweile ziehen Binnenkonflikte im Umweltschutz wachsende Aufmerksamkeit auf sich. Energiewende, Klimawandel, demographischer Wandel und Globalisierung führen zu weiteren Herausforderungen und Konflikten.

Bemerkenswert ist auch die Uneinheitlichkeit der Entwick-lung vor Ort und in den Regionen (II.). Anhand einer Aus-wahl von Beispielen soll belegt werden, auf welch unter-schiedliche Weise zuwiderlaufende Interessen durch staatliches oder gesellschaftliches Handeln vermittelt werden (III.). Im Anschluss soll die Entwicklung im ländlichen Raum mit der Verwaltungsrechtswissenschaft in Bezie-hung gesetzt werden (IV.). Zwei aktuelle rechtspolitische Aufgaben werden besonders herausgestellt (V.). Der Bei-trag endet mit Fazit und Ausblick (VI.).
 
II. Interessenkonflikte und Interessenvermittlung
Der ländliche Raum (Flächenaufteilung in Deutschland: ca. 50% Landwirtschaft, 30% Forstwirtschaft und 10% Natur-schutz) ist anders als die Städte und Ballungsräume.1 Des-halb sind die Entwicklungen und Konflikte hier auch andere oder sind doch zumindest anders gelagert als dort. Aus sich heraus wird der ländliche Raum durch sein z.B. durch Landwirtschaft geprägtes Erscheinungsbild oder wissenschaftlich durch seine ökologischen Ausgleichs-funktionen kenntlich.2 Räumliche Aspekte gewinnen an Bedeutung, wenn der Staat sich auf die Gewährleistung von Standards und Leistungen zurückzieht, anstatt Aufga-ben selbst zu erfüllen.



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: EurUp 05/2011 (Oktober 2011)
Seiten: 11
Preis: € 32,00
Autor: PD Dr. Ulrich Smeddinck
 
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