Richtig einschätzen

Die Bedeutung des Immissionsschutzes für die Akzeptanz von Abfallbehandlungsanlagen darf weder unter- noch überbewertet werden

Moderne, nach dem neuesten Stand der Technik geplante, gebaute und betriebene Müllverbrennungsanlagen tragen nur in sehr geringem Umfang zur Gesamtbelastung mit relevanten Schadstoffen vor Ort bei. Gegen den Bürgerwiderstand, der sich jedoch unweigerlich formieren wird, haben derartige Anlagen gleichwohl nur dann eine Chance, wenn sie einen hohen Emissionsstandard aufweisen. Das bedeutet, dass die Betriebswerte einen deutlichen Abstand zu den gesetzlichen oder im Einzelfall schärfer formulierten Emissionshöchstgrenzen aufweisen müssen - mit Garantieerklärung des Anlagenbauers. Allerdings wird auch ein hoher Abgasreinigungsstandard nicht automatisch zur Akzeptanz einer derartigen Anlage führen - dafür spielen viele andere Motive eine mindestens ebenso wichtige Rolle, beispielsweise Angst vor Störfällen, diffuser Schadstoffemission, zusätzlicher Verkehrsbelastung, Lärmemissionen oder Wertverlust der Immobilien, aber auch idealistische Motive wie Natur- oder Landschaftsschutz.



Copyright: © Rhombos Verlag
Quelle: Ausgabe 03 /2011 (Oktober 2011)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Prof. (apl.) Dr. Uwe Lahl
Dr. Barbara Zeschmar-Lahl
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.