In Deutschland werden derzeit rund 8,6 Mio. Mg organischer Abfälle auf Basis von aeroben und anaeroben Behandlungsverfahren verwertet. Mit den Randbedingungen, die durch das EEG gesetzt sind und anstehenden Sanierungen in vielen bestehenden Anlagen ist ein verstärkter Trend zur Anwendung von Anaerobanlagen zu erwarten. Die Emissionsberichterstattung gemäß der Klimakonvention und dem Kyoto- Protokoll fordert eine quantitative Einschätzung der Emissionen aus der biologischen Abfallbehandlung. Für die zukünftige Planung und Strategieentwicklung bei der Entsorgung von organischen Abfällen ist es daher erforderlich, belastbare Aussagen zum Emissionsverhalten von Vergärungsanlagen zu erhalten.
Im Rahmen der ökologischen Bewertung der Biogasgewinnung und -nutzung besteht ein erheblicher Mangel an belastbarem Datenmaterial bezüglich der Emissionen klimarelevanter Gase. Die Emissionen aus Abfallvergärungsanlagen wurden bisher nicht systematisch erfasst, eine belastbare Einschätzung der Situation ist daher nicht möglich. Erste Untersuchungen [1] konnten Problembereiche identifizieren, eine abschließende Bewertung der Technologie ist auf Basis der erhobenen Daten nicht möglich. Allgemein kann festgestellt werden, dass Biogasanlagen bisher pauschal bewertet wurden und die inzwischen sehr vielschichtige Struktur der Technologie der Anlagen nicht berücksichtigt wurde. Ausgehend von dieser Lage, wurde ein Vorhaben entwickelt, in welchem eine detaillierte Analyse der klimarelevanten Emissionen, die bei der Biogaserzeugung entstehen vorgenommen wird. Die untersuchten Emissionen werden in Form von Ökobilanzierungen ausgewertet und das Optimierungspotential der Technologie wird in Form eines Maßnahmenkataloges für Emissionsminderungen aufgezeigt. Das Vorhaben wird im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative 'Förderung von Forschung und Entwicklung zur klimaeffizienten Optimierung der energetischen Biomassenutzung' durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert. Der Titel des Vorhabens lautet 'Analyse von Emissionen klimarelevanter Gase durch Biogasanlagen im Hinblick auf die ökologische Bewertung der Biogasgewinnung aus Abfällen' (FKZ 03KB027). An dem Projekt beteiligt sind das Deutsche BiomasseForschungszentrum und gewitra Ingenieurgesellschaft für Wissenstransfer mbH.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | 8. Biogastagung: Biogas aus festen Abfällen und Reststoffen (September 2011) |
| Seiten: | 11 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr.-Ing. Jan Liebetrau Christian Krebs Prof. Dr.-Ing. Carsten Cuhls Dr. Joachim Clemens Dipl.-Ing. Birte Mähl |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.