Wenn durch die Biogaserzeugung und deren energetische Nutzung ein höherer Beitrag zur Strom- und Wärmeversorgung geleistet werden soll, ist es erforderlich, dass nicht nur die Mobilisierung zusätzlicher Biomassemengen für die Verwertung in Biogasanlagen im Vordergrund steht. Ein wesentlicher Aspekt zur Erreichung der gesetzten Ziele und zur breiteren Akzeptanz ist vielmehr der effiziente Einsatz des erzeugten Biogases und eine weitestgehend mögliche Emissionsfreiheit bei Erzeugung und Verwertung des Biogases.
D.h. die eingesetzte Primärenergie sollte idealerweise mit einem sehr hohen Wirkungsgrad genutzt und größere Verluste auf den Verwertungspfaden von der Biogaserzeugung bis zum Endverbraucher sollten möglichst vermieden werden. Methan (CH4) ist ebenfalls ein wichtiges, aber oft zu wenig beachtetes Treibhausgas und hat mit ungefähr einem Sechstel den zweitgrößten Anteil an den weltweiten Klimagasemissionen [1]. Es hat im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) eine relativ kurze durchschnittliche atmosphärische Lebensdauer von ungefähr zwölf Jahren. Sein Treibhauspotential weist nach dem jüngsten IPCC-Sachstandbericht den Faktor 25 gegenüber CO2 auf. Daher ist die Anlagentechnik von Biogasanlagen hinsichtlich betriebsbedingter Methanemissionen zu optimieren. Dies zielt auf das Aufspüren von Leckagen an diversen Anlagenkomponenten (z.B. Überdrucksicherung, Behälterdurchführungen, Eintragssysteme, Gasspeichern und Behälterdächern) und die Reduzierung von Restemissionen bei der Gasverwertung und Gärrestverarbeitung. Neben der Methanemissionsminderung der Gasmotoren steht insbesondere das Erkennen bzw. die Lokalisierung und Bewertung von anlagenspezifischen Leckagen/ Undichtigkeiten im Blickpunkt. Hierdurch können Schwachstellen aufgezeigt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Dies führt zu einem emissionsärmeren Betrieb, zu einer verbesserten CO2-Bilanz und erhöht i.d.R. die Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz der Anlage.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | 8. Biogastagung: Biogas aus festen Abfällen und Reststoffen (September 2011) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing Gerhard Rettenberger Dipl.-Ing. Wolfgang Schreier |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.