Anaerobe Behandlung von Hühnerkot - prozessbiologische und stoffliche Randbedingungen

Die steigende Anzahl von Biogasanlagen in denen Wirtschaftsdünger und Energiepflanzen vergoren werden, führt zu einem erhöhten Bedarf an Substraten. Eine Alternative zu den nachwachsenden Rohstoffen und den damit verbundenen Problemen hinsichtlich der Flächennutzung ist die Nutzung von tierischen Exkrementen. Unter anderem ist der Hühnertrockenkot mit hohem organischen und Nährstoffanteil ein besonders interessantes Substrat. Dieser Wirtschaftsdünger ist in ausreichender Menge vorhanden und gilt als kostengünstiges, transportwürdiges Co-Substrat. So betrug der Viehbestand 2007 an Hühnern in Deutschland ca. 115 Mio Tiere, mit 2,95 Millionen t Mist.

Verglichen mit anderen Wirtschaftsdüngern besitzt Hühnertrockenkot, bei einem durchschnittlichen Gasertrag von 70-90 m³/t und einem Methangehalt von 60%, ein hohes energetisches Potential . Im Gegensatz zu den oft verwendeten Energiepflanzen fallen hier keine Produktionskosten an. Durch den hohen Trockensubstanzgehalt des Substrates fallen nur geringe Lager- und Transportkosten an. Durch den hohen Stickstoffanteil entsteht bei der anaeroben Fermentation von Hühnertrockenkot wertvoller Dünger als Endprodukt. Ziel der hier vorgestellten Untersuchungen war die labortechnische Untersuchung von Limitierungen biologischer und physikalischer Art, die bei der Vergärung von Hühnertrockenkot auftreten können.
2 Materialien und Methoden
2.1 Batchtest Grundlage der Vergärungsversuche war die VDI 4630 Nr.5a. Es erfolgten Probenansätze von 1 goTS Probe mit je 250 g Impfschlamm in 3 Parallelansätze. Die Erfassung der Gasmenge erfolgte täglich. Die Gaszusammensetzung wurde bei ausreichend vorhandenem Gasvolumen bestimmt. Nach dem diskontinuierlichen Experiment wurden
die spezifische Gasbildung und das Methanpotential berechnet.



Copyright: © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Quelle: 8. Biogastagung: Biogas aus festen Abfällen und Reststoffen (September 2011)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Jan Liebetrau
Katrin Strach
Marcel Schneider
 
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