Anaerobe Testverfahren für Biologisch Abbaubare Werkstoffe (BAW) auf Basis nachwachsender Rohstoffe (NAWARO) sind derzeit am Markt nicht existent, werden jedoch verstärkt nachgefragt. Insbesondere Industrie und Handel suchen eindringlich nach einer Möglichkeit ihre Produkte mit einer entsprechenden Kennzeichnung, in Form eines Labels oder Zertifikates, versehen zu können. Existente Kennzeichnungen für Kompostierbarkeit werden als sinnvoll, aber erweiterungsfähig eingestuft. Zudem ist die Aufmerksamkeit der Verbraucher für abbaubare Produkte bei möglicher Einbeziehung von Abfallstoffen in den Bereich regenerativer Energien immens gestiegen.
Die in den letzten Jahren deutlich erkennbare, zunehmende Bedeutung der Vergärung innerhalb der biologischen Abfallbehandlung sowie der merkliche Zuwachs an Biogasanlagen, die sich im Bereich der Abfallbehandlung als auch in der Verarbeitung von NAWARO etablieren, gebieten die Beschäftigung mit Verwertungskonzepten von BAW in Vergärungsanlagen. Da der biologische Abbauprozess von den Umgebungsbedingungen, den vorhandenen Organismen und der Zeit abhängig ist, gilt es neben der Prüfung der grundsätzlichen biologischen Verfügbarkeit von BAW für anaerobe Organismen zu untersuchen, ob die BAW aus verfahrens- und prozesstechnischer Sicht geeignet sind, in existierenden Behandlungsanlagen verwertet werden zu können. Dabei muss der Gesamtprozess (Aufbereitung, Vergärung, Nachrotte etc.) betrachtet werden. Vergärungsanlagen ist häufig eine Nachrotte nachgeschaltet, jedoch ist von einem vollständigen Abbau kompostierbarer BAW während dieser Nachrotte nicht auszugehen, da die Nachrottedauern deutlich unter den Zeiträumen liegen, in denen der Abbau der BAW nach DIN V 54900 nachgewiesen wird. Ein Nachweis der anaeroben Abbaubarkeit ist somit unabdingbar.
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | 8. Biogastagung: Biogas aus festen Abfällen und Reststoffen (September 2011) |
| Seiten: | 14 |
| Preis: | € 0,00 |
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