Bei aktuellen Diskussionen um Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in der Lebensmittelindustrie geraten auch die konventionellen Kunststoffverpackungen immer wieder mit in den Fokus. Ihren sehr guten Gebrauchseigenschaften, wie die gute chemische Beständigkeit, optimierte Verarbeitbarkeit und flexible Formgestaltung, stehen entsorgungstechnische Nachteile wie großes Müllvolumen zusammen mit ihrer Beständigkeit oder ein aufwendiges sortenreines Recycling entgegen. Darüber hinaus basieren sie überwiegend auf limitierten petrochemischen Rohstoffen und zeigen daher bei der Verbrennung eine negative CO2-Bilanz. In diesem Zusammenhang hat das Interesse der Verpackungsindustrie an Biopolymeren stark zugenommen und es gibt für sie bereits gesetzliche Sonderregelungen.
Durch die Novellierung der deutschen Verpackungsverordnung im Mai 2005 sind die als kompostierbar zertifizierten Biopolymerverpackungen bis 2012 von den Entsorgungsgebühren, z.B. den Gebühren für den 'Grünen Punkt', befreit. Mit den stetig ansteigenden Biopolymermengen am Markt wird es jedoch auch zunehmend notwendig und sinnvoll, neben der Kompostierung auch alle anderen alternativen Entsorgungsoptionen von Biopolymerverpackungen zu betrachten. Durch eine intelligente Entsorgung kann in vielen Fällen ein zusätzlicher (Kaskaden-) Nutzen generiert werden. So sind für Biopolymerverpackungen neben der Kompostierung oft noch weitere Entsorgungsmöglichkeiten denkbar. Beispielsweise ein Recycling, ähnlich konventioneller Kunststoffe, ihre Verwendung als Substrat oder Co- Substrat zur Biogasgewinnung oder als Ersatzbrennstoff zur Energieerzeugung. In allen Fällen kann Energie gewonnen werden, ohne -im Vergleich zur Kompostierungzusätzliches CO2 freizusetzen.
Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
Quelle: | 8. Biogastagung: Biogas aus festen Abfällen und Reststoffen (September 2011) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl. Ing. (FH) Ann-Sophie Kitzler Prof. Hans-Josef Endres Prof. Dr. Michael Nelles |
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