Reduktion von Emissionen durch Kreuzfahrtschiffe im Hafen - Hamburger Perspektive

Der Energiebedarf von Kreuzfahrtschiffen ist auch im Hafen hoch. Seine bordseitige Deckung führt wegen der eingesetzten Schiffstreibstoffe zu einer großen Belastung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit in Küstennähe. Landstrom ist eine Möglichkeit zur Reduktion von Emissionen, deren Umsetzung letztendlich eine Sache des Preises ist. Die Wirtschaft scheint derzeit auf emissionsärmeres Gas zu setzen.

Die internationale Schifffahrt verursacht lediglich 2,7 % des globalen Kohlendioxid- Ausstoßes und gilt allgemein als der energieeffizienteste Verkehrsträger. Gleichwohl stellt sie eine große Belastung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit in Küstennähe dar, denn Schiffe emittieren neben Kohlendioxid (CO2) auch in erheblichem Maße Schwefeloxide (SOx), Stickoxide (NOx) und Feinstaub.
In diesem Zusammenhang sind besonders die Kreuzfahrtschiffe zu nennen, deren Liegeplätze im Hafen sich häufig in direkter Nachbarschaft zu Wohngebieten befinden (beispielsweise in der Hamburger Hafen-City). Zusätzlich verbrauchen Kreuzfahrtschiffe im Hafen durch den sogenannten Hotellbetrieb im Vergleich zu anderen Schiffen besonders viel Energie, da etwa 25 % der Gäste und 50 % der Crew an Bord bleiben. Energie wird an Bord durch den Motor (Vortrieb und Stromerzeugung) und den Hilfskessel (Wärmeerzeugung) produziert, was entsprechend hohe Emissionen verursacht. Der Hotelbetrieb verursacht einen Großteil der Gesamtemissionen von Kreuzfahrtschiffen im Hafen; die Anteile der Emissionen, die durch Ein- und Auslaufen, sowie An- und Ablegen verursacht werden, sind vergleichsweise gering. Andererseits sind Kreuzfahrtschiffe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem Hafenstädte in vielen Bereichen und in großem Umfang profitieren. Diese Besonderheiten von Kreuzfahrtschiffen haben zu verschiedensten Überlegungen geführt, wie die Emissionen im Hafen reduziert werden könnten.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 05/2011 (Mai 2011)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Heinrich Reincke
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.