Im Sommersemester 2010 wurden an der Technischen Universität München mehrere Abschlussarbeiten verfasst, die die infrastrukturelle Entwicklung einer Gemeinde im Regenwald Ecuadors zum Thema hatten. Neben der Erstellung eines Entwässerungsplanes und der Konzeption
der Trinkwasserversorgung wurde die Elektrifizierung des Dorfes mittels Kleinstwasserkraft untersucht. Technische Realisierbarkeit und sozialer Einfluss der Maßnahme wurden während einer dreiwöchigen Reise nach Ecuador erfasst. Es konnten zwei Alternativen ausgearbeitet werden, bei denen der ökologische Eingriff minimal ist und sich deren Umsetzung
unter Einbeziehung der Einheimischen durchweg positiv auf die Gemeinschaft auswirkt.
Der Regenwald Ecuadors zahlt zu den am besten erhaltenen Primarwaldern der Erde, so dass das sensible Okosystem von der UNESCO zum Biospharenreservat erklart wurde. Der Erhalt dieser grunen Lunge ist wegen des Rohstoffreichtums durch den potenziellen Zugriff der Erdol-, Gas- und Holzindustrie stark gefahrdet. Um die indigenen Bewohner, die sich bewusst fur die Bewahrung ihrer Tradition und das Leben im Regenwald entschieden haben, vor den Interessen internationaler Unternehmen zu schutzen, fordert die UNESCO die nachhaltige Entwicklung der Gemeinden. Dabei stehen neben der Befriedigung menschlicher Grundbedurfnisse die Bereitstellung medizinischer Versorgung sowie die Bildung im Vordergrund. Eine weiterfuhrende Ausbildung sollen zukunftig die Indigenas der Shuar an einer so genannten Urwald-Akademie im ca. 300 km sudlich von Quito liegenden und nur mit Kleinflugzeugen erreichbaren Dorf Yuwientsa im Regenwald Ecuadors geniesen. Um die Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung der Gemeinde mit ca. 250 Einwohnern und der weiteren Region abzuschatzen und eventuellen Konflikten vorzubeugen, fand eine Sozialvertraglichkeitsprufung ('Social Impact Assessment') auf Grundlage des 'entre for Good Governance' der UN statt. Ergebnis dieser Studie war, dass sich die Elektrifizierung unter Einbeziehung der Bevolkerung positiv auf die Entwicklung des Dorfes auswirkt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 5 / 2011 (Mai 2011) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Andreas Zeiselmair B. Sc. Alexandra Konz Dr.-Ing. Christoph Rapp |
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Barotrauma von Larven und Jungfischen bei der Turbinenpassage
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Mittels einer eigens konstruierten Barotraumakammer wurden unterschiedliche Larven- und Jungfischstadien repräsentativer europäischer Flussfischarten (Äsche, Flussbarsch, Nase, Rotauge) systematisch Druckverläufen ausgesetzt, welche in Turbinen von Laufwasserkraftwerken vorherrschen. Es wurden deutliche art- und stadienspezifische Unterschiede in den Mortalitätstraten festgestellt, wobei vor allem der Entwicklungsstatus und Typ der Schwimmblase einen wesentlichen Einfluss auf die Schädigungen unterschiedlicher Größenklassen und Arten hatte.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.
Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.
Der Energiespeicher Riedl als Projekt von vorrangigem europäischem Interesse
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2023)
Das Pumpspeicherkraftwerk Energiespeicher Riedl mit einer Leistung von 300 MW befindet sich seit dem Jahr 2012 im Genehmigungsverfahren. Das Vorhaben wurde von der Europäischen Kommission mehrmals auf die unionsweite Liste der Projekte von gemeinsamem Interesse aufgenommen. Damit wird dem Projekt ein Vorrangstatus zuerkannt, der die Erforderlichkeit des Vorhabens in energiepolitischer und klimabezogener Hinsicht begründet.