Pflanzenschutzmittelrückstände und Gewässerschutz - neue Lösungsansätze

Nach wie vor zählt die Gewässerbelastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen und deren Metaboliten zu den drängenden Problemen. Dies betrifft die Unklarheit über die tatsächliche Belastungssituation und, dass die Risiken trotz strenger Auflagen im Zulassungsverfahren im 'Normalbetrieb' der PSM-Anwendung entstehen. Darüber hinaus haben die Wasserversorgungsunternehmen erhebliche Probleme dadurch, dass das Pflanzenschutzrecht, das Wasserrecht und das Trinkwasserrecht nicht aufeinander abgestimmt sind. Dies betrifft die Vielzahl der sog. nicht relevanten Metaboliten.

Zur Problemlosung haben die Verbande der Wasserwirtschaft (DVGW, VKU, BDEW), die fuhrenden PSM-Hersteller und der IVA den sog. 'Runden Tisch' gegrundet mit dem operativen Ziel, eine bundesweite Rohwasserdatenbank zu betreiben. Dies bedarf aber der freiwilligen Unterstutzung aller Wasserversorgungsunternehmen in Form der kostenfreien Uberlassung entsprechender Analysenergebnisse. Weitere Schritte zur Risikominimierung folgen aus der neuen Pflanzenschutzmittelzulassungsverordnung und der 'Richtlinie 2009/128/EG uber einen Aktionsrahmen der Gemeinschaft fur die nachhaltige Verwendung von Pestiziden'. Der Vorschlag der LAWA, in der Grundwasserverordnung einen Schwellenwert von 1 μg/L fur nicht relevante Metabolite einzufuhren, wird begrusst. Regelmassige Veroffentlichungen des UBA und des BVL zu PSM-Wirkstoffen und deren Metaboliten schaffen Transparenz. Wirksamkeit versprechen auch die am 'Runden Tisch' entwickelten Massnahmenpakete zur Sanierung von 'hot-spot-Regionen'.



Copyright: © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF 07-08/2011 (August 2011)
Seiten: 8
Preis: € 8,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Frieder Haakh
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.