Kühlmittel erhitzen die Gemüter: Das Recycling von Kühlgeräten in Deutschland ist mit vielen Fragezeichen behaftet

Das Recycling ausgedienter Kühlschränke in Deutschland ist alles andere als vorbildlich und dennoch ist es besser als sein Ruf. Von der Sammlung über den Transport bis hin zum Recyclingbetrieb gibt es Defizite. Doch die Datenlage ist schwierig und Polemik bei Verbänden hilft nicht weiter.

Foto: Remondis(29.07.2011) Das Problem mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) wie R 11 oder R 12, wie sie noch vor wenigen Jahren in Kühlgeräten, Klimaanlagen und Schäumen verwendet wurden, ist lange bekannt. Die Zusammenhänge mit dem chemischen Abbau der Ozonschicht, die unsere Erde vor lebensfeindlichen Ultraviolettstrahlen schützt, wurden in den 1970er Jahren vermutet und fanden zu Beginn der 1980er Jahre in der Entdeckung des antarktischen Ozonlochs ihre wissenschaftliche Bestätigung. FCKW wirken zusätzlich als Treibhausgase, die die Erwärmung der Erdatmosphäre mit forcieren. Im Montrealer Protokoll vom 16. September 1987 verpflichteten sich viele Staaten zur drastischen Reduktion der Herstellung von FCKW. Am 29. Juni 1990 beschloss die internationale Konferenz zum Schutz der Ozonschicht in London, die Herstellung und Anwendung von CFK und FCKW ab dem Jahr 2000 zu verbieten oder zumindest stark einzuschränken. Die Einigung sah vor, den FCKW-Einsatz bis 1995 um 50 Prozent, bis 1997 um 85 Prozent zu reduzieren. Bis zum Ende des Jahres 2006 haben 191 Vertragsstaaten das Montrealer Protokoll ratifiziert ...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Deutsche Umwelthilfe (DUH),Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), Institutfür Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA), Remondis Electrorecycling GmbH,bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Autorenhinweis: Martin Boeckh

Foto: Remondis



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli 2011 (Juli 2011)
Seiten: 5
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

CDR-Technologien auf dem Weg in die Klimaneutralität
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2024)
Der Klimawandel nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Zugleich wird klimaneutralität versprochen. Im Paris-Abkommen nur vage in Aussicht gestellt, soll ausweislich Art. 2 des europäischen Klimagesetzes für die Union im Jahr 2050 und nach § 3 Abs. 2 KSG für Deutschland bereits 2045 bilanziell Klimaneutralität erreicht sein.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de