Die energetische Effizienz von Anlagen zur Behandlung organischer Abfälle wird durch den spezifischen Energieverbrauch bezogen auf die Trockensubstanz im Anlageninput beschrieben. Hinzu kommen gegebenenfalls die aufkommensbezogene Energieproduktion sowie die Substitution fossiler Ressourcen durch eine anschließende stoffliche Verwertung. Diese Parameter werden ihrerseits von der Leistungsfähigkeit und wechselseitigen Abstimmung der einzelnen Prozesskettenglieder bestimmt. Ebenso spielen die Zusammensetzung des Anlageninputs, deren saisonalen Schwankungen, das verwendete Verfahren und die Auslastung der Anlage eine Rolle.
Für eine belastbare Bewertung der Energieeffizienz eines Verwertungsverfahrens reicht der Blick auf die lokale Energiebilanz nicht aus. Insbesondere hinsichtlich des anthropogen beeinflussten Klimawandels und der hierfür als ursächlich identifizierten Emissionen, ist es notwendig, neben dem benötigten Aufwand der Behandlung auch resultierende Möglichkeiten zur Substitution fossiler Brennstoffe oder mineralischer Düngemittel zu betrachten. In diesem Zusammenhang führt das Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI), Abteilung Abfall- und Ressourcenwirtschaft, der Technischen Universität Braunschweig im Rahmen eines vom Bundesumweltministerium geförderten Projektes (FKZ 03KB022) zum Thema 'Steigerung der Energieeffizienz bei der Verwertung biogener Reststoffe" Erhebungen zum 'Ist"-Zustand energetischer Wirkungsgrade bestehender Anlagen durch. Hierzu werden neben dem Gesamtenergiebedarf und der Energieproduktion der Verbrauch einzelner Aggregate sowie die Menge der wertgebenden Inhaltsstoffe im Anlagenoutput erfasst.
Um die erhobenen Daten zielgerichtet verarbeiten zu können, wird basierend auf dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel und der enthaltenen Makrosprache VBA, ein Bewertungstool entwickelt. Dieses Tool wird in seiner endgültigen Version dazu dienen, Anlagenbetreibern sowie Anlagenplanern mögliche Optimierungspotenziale bestehender oder in Planung befindlicher Anlagen aufzuzeigen.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
| Seiten: | 3 |
| Preis: | € 1,50 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Christof Heußner Dipl.-Ing. Oliver Kugelstadt Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Erzeugung eines hochwertigen Qualitätskomposts ist vielfach ein Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg einer Bioabfallbehandlungsanlage. Da jedoch die meisten Bioabfälle bei der Anlieferung in einer Behandlungsanlage immer noch einen sehr hohen Fremdstoff- und Verunreinigungsanteil aufweisen, ist neben einer effizienten biologischen Behandlung - in einer Kaskadennutzung bei hohem Biogasertrag und guter Aerobisierung und Nachrotte der Gärreste - die Abscheidung der Störstoffe in einer Kompostfeinaufbereitung der Schlüssel zu einem vermarktbaren Qualitätskompost.
TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die TGV - Thöni Gärrestverwertung behandelt Gärreste aus Vergärungsanlagen und verarbeitet sie zu hochwertigem Kompost. Das System schließt die Lücke zwischen anaerober Vor- und aerober Nachbehandlung. Durch eine eigene Technologie werden Schnittstellen reduziert und Planung sowie Ausführung aus einer Hand ermöglicht.