Die Zukunft der Brechsande? Quantifizierung der Kornformeinflüsse auf die Verarbeitungseigenschaften von Basismörteln Selbst-verdichtender Betone

Die Entwicklung der Selbstverdichtenden Betone ermöglicht durch den erhöhten Anteil von Feinbestandteilen in der Rezeptur einen Teil der standardmäßig eingesetzten Natursande durch Brechsande zu ersetzen. Im vorliegenden Beitrag wird als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen eine Methode vorgestellt, mit deren Hilfe der Einsatz von Brechsanden in SVB-Mörteln vorausbestimmt werden kann. Der beschriebene Algorithmus stellt eine erste Grundlage für ein empirisches Modell dar, welches auf der Basis von Analyse-ergebnissen zur Kornform und Korngrößenverteilung der Ausgangssande Aussagen über die Verarbeitbarkeit von SVB-Mörteln erlaubt.

Brechsande - als zumeist unerwünschtes Nebenprodukt entstehen sie bei der Herstellung von Schotter und Splitt in Anteilen bis zu 20%. Bei der Verwendung von einfachen Zerkleinerungsverfahren werden Brech-sande mit einem Mehlkornanteil von 15 - 25 M.% 'nebenproduziert". Eine qualitativ hochwertige Verwen-dung finden sie nur unter kostenintensiver Optimierung des gesamten Zerkleinerungs- und Verarbeitungs-prozesses. Je nach regional bedingtem Förderangebot werden sie jedoch gegenwärtig entweder auf Halden deponiert oder für untergeordnete Bodenverfüllungen, als Kabelsande oder in Frostschutzschichten verwen-det.
Der zunehmende Einsatz und die Weiterentwicklung von Selbstverdichtenden Betonen (SVB), sowie die Sensibilisierung der Bauindustrie für die ökonomische und ökologische Verwendung von bestehenden Um-weltressourcen eröffnen dem Brechsand einen neuen Nutzungbereich. Die spezifischen Eigenschaften von Selbstverdichtendem Beton, wie eine hohe Fließfähigkeit und selbstständiges Entlüften, werden durch einen hohen Anteil an Füllerkomponenten mit einer Korngröße < 125 μm und dem Einsatz von Fließmittel reali-siert. Derzeit werden als Füller vorrangig Flugaschen und Silikastaub mit einer möglichst runden Kornform und als feine Gesteinskörnung Natursande eingesetzt.



Copyright: © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW)
Quelle: 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Kathrin Ostheeren
Professor Dr.-Ing. habil. Anette Müller
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.