Zur Herstellung von Mineraldüngern ist der Abbau von Rohphosphaten notwendig, deren Vorkommen und Verfügbarkeit jedoch begrenzt ist (USGS, 2011). Phosphor ist jedoch auch in vielen organischen Abfällen wie z.B. Klärschlamm oder Tiermehl enthalten, jedoch immer in Verbindung mit schädlichen organischen Komponenten und Schwermetallen (SRU, 2008). Um das Phosphorpotenzial nachhaltig nutzen zu können ist die Entwicklung von Phosphorrückgewinnungsverfahren anzustreben.
Vor diesem Hintergrund wurde im EU-Projekt SUSAN ein thermochemischen Verfahren zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlammaschen entwickelt, bei dem Schwermetalle als Chloride in die Gasphase überführt und so vom Nährstoff Phosphor separiert werden (Adam et al., 2009). Die Metallchloride werden bei diesem Verfahren in einem nassen Wäscher durch Absorption in Wasser aus dem Gasstrom entfernt und kontinuierlich aufkonzentriert. Das flüssige Schwermetallkonzentrat stellt einen Abfallstrom des Prozesses dar, das neben der primären Zielgröße Phosphor ebenfalls ein Rohstoffpotenzial darstellt. Mit dem übergeordneten Ziel diesen Phosphorrückgewinnungsprozess möglichst wirtschaftlich und ressourceneffizient zu gestalten wurde die Rückgewinnbarkeit der in der Abgaswäscherlösung aufkonzentrierten Schwermetalle, speziell Kupfer und Zink, mittels Fällung und Solventextraktion durch der Chemikalie LIX®84-I geprüft. Weiterführend sollten Möglichkeiten zur Kreislaufführung der eingesetzten Hilfsstoffe untersucht werden. Die Untersuchungen gliedern sich in 1) die Fällung der gelösten Schwermetalle mit verschiedenen Neutralisationsmitteln, 2) die selektive Abtrennung von Kupfer durch Solventextraktion mit LIX®84-I aus der zinkreichen Lösung, 3) die Extraktion von Salz- und Schwefelsäure mit Aliquat®336, 4) die Erörterung von Einsatzmöglichkeiten der festen Schwermetallkonzentrate in der Metallindustrie
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. |
Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 2,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Ramona Götze |
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