Altbeton gegen den Klimawandel?

Gezielte Karbonatisierung von rezyklierten Zuschlägen aus Beton

Die globale Erwärmung unserer erdnahen Lufthülle ist die Folge des stetig wachsenden Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre. Seit Beginn der Industrialisierung ist die CO2-Konzentration von 280 ppm auf 380 ppm gestiegen. Diese Konzentrationserhöhung stellt eine Gefährdung von Mensch und natürlicher Umwelt dar. Der Gehalt an Kohlendioxid in der Lufthülle gilt außerdem als der wichtigste Indikator des Klimawandels. Um dem Klimawandel entgegensteuern zu können, ist es notwendig die CO2-Emissionen zu verringern und einen Teil des bereits freigesetzten CO2 permanent aus der Atmosphäre zu eliminieren. Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch eine gesteuerte Karbonatisierung ein Maximum an Kohlendioxid in Betonrezyklaten dauerhaft zu binden und dadurch die Eigenschaften des Rezyklats so zu verändern, dass es zu einer Abnahme der Porosität und zu einer Steigerung der Festigkeit kommt.
Der Verlauf der Karbonatisierung im Altbeton ist ein Prozess, bei dem CO2 durch Diffusion in das Kapillarporensystem des Betons eindringt, sich im Porenwasser löst und mit dem ebenfalls im Porenwasser gelösten Calciumhydroxid Ca(OH)2 zu Calciumcarbonat CaCO3 reagiert. Dieses lagert sich in den Kapillarporen des Betons ab. Durch die Bildung von CaCO3 kommt es im Porenwasser zu einer Abnahme an Calciumionen, was zur Folge hat, dass weiteres Ca(OH)2 in Lösung gehen kann und die Reaktion bis zum vollständigen Verbrauch des Ca(OH)2 abläuft.



Copyright: © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW)
Quelle: 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dipl.-Ing. Marko Seidemann
Professor Dr.-Ing. habil. Anette Müller
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Wasserwirtschaftliche Fachexkursion nach Namibia
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Fachexkursionen dienen dazu, den Horizont für das Fachgebiet zu erweitern und vor allem die Sinnhaftigkeit der späteren Aufgaben sichtbar zu machen. In Zeiten der Widerstände bei der Gestaltung der Umwelt, ob Wasserwirtschaft, Wasserbau, Abfallwirtschaft oder die Anpassung an den Klimawandel, kann so eine Einordnung des Gelernten und der Herausforderungen erfolgen.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de