Der in den letzten Jahren zunehmende Einsatz von Gipsbaustoffen im Bauwesen wird zukünftig für die Verwertung von Sekundärbaustoffen problematisch. Mit welchen Gipsmengen ist zukünftig im Bauschutt zu rechnen und wie können Abbruch bzw. Rückbau und Aufbereitung so optimiert werden, dass der Gips möglichst vollständig selektiert werden kann? Im Rahmen eines Projektes im Umweltforschungsplan (UFOPLAN) gehen die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin und die Bauhaus-Universität Weimar im Auftrag des Umweltbundesamtes diesen Fragestellungen nach. Dazu wurden in einem ersten Schritt Untersuchungen zur zukünftigen Entwicklung des Gipsanteils im Bauschutt durchgeführt.
Maßgebend für die Qualität des RC-Materials und dessen Potential zur Wiederverwertung ist hauptsächlich die Zusammensetzung des Bauschutts. Im Verlauf eines Abbruchs oder Rückbaus können die Baumaterialien vermischt werden, wodurch eine hochwertige Verwertung erschwert wird. Stör-, Fremd- und Schadstoffe im Bauschutt mindern die Qualität des RC-Materials, wenn sie nicht vorher eliminiert werden. Kontrollierter Rückbau erfolgt nach wie vor nur in geringem Umfang. Für die Verwendung von Bauschutt im Hochbau ist nach DIN 4226-100 ein Höchstwert von 0,2 M.-% an Fremdbestandteilen (z.B. Gips, Glas, Keramik, Leichtbeton, Porenbeton, Metall, Holz, Kunststoff) einzuhalten. Vor dem Hintergrund der kommenden Ersatzbaustoffverordnung für eine bundesweit einheitliche Regelung des Wiedereinsatzes von mineralischen Reststoffen im Baubereich sind die überwiegend aus Gips stammenden Sulfate in der Diskussion. Ein zu hoher Anteil an Gips kann im RC-Material zur unkontrollierten Ettringitbildung und somit zum sogenannten Gips- oder Sulfattreiben führen. Die dadurch bedingte Volumenzunahme ist auch bei der Deponierung bzw. Ablagerung unerwünscht. Zudem kann die Eluation von Sulfaten auch das Grundwasser belasten.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Tabea Schulz Dr.-Ing. Elske Linß Professor Dr.-Ing. habil. Anette Müller Dr.-Ing. Karin Weimann Dipl.-Ing. Jan Matyschik |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.