Untersuchungen zeigen, dass der Ausbau der Photovoltaik (PV) durch die begrenzte Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe wie Indium, Tellur oder Silber eingeschränkt werden kann (Andersson 2000; An-gerer 2009; Feltrin, Freundlich 2008). Durch ein Recycling von PV-Altmodulen und Produktionsabfäl-len können diese Stoffe zurückgewonnen werden und somit Stoffkreisläufe geschlossen, Ressourcen geschont und außerdem hohe Umweltbelastungen, die durch Rohstoffabbau und Raffination entste-hen, vermieden werden (Fthenakis, Hyung Chul Kim 2009).
Lebenszyklusanalysen zeigen, dass durch die Rückgewinnung der Rohstoffe die Umweltbelastungen des Recyclingprozesses aufgewogen wer-den (Resolved 2007; Müller et al. 2006). Ein Recycling entlastet jedoch nicht nur die Umwelt, sondern sichert der PV-Industrie teure Rohstoffe, auf die sie wegen hoher Importabhängigkeit angewiesen ist (BMWi 2010; ECN 2010). Somit sind Recycling und Ressourceneffizienz wettbewerbsrelevante Fakto-ren für die europäische Photovoltaikindustrie im internationalen Vergleich (Fichter et. al. 2010).
2 Methode
Welche Menge kritischer Rohstoffe in Zukunft zurückgewonnen werden kann, kann mit Hilfe einer dynamischen Materialflussanalyse (MFA) entlang der Lebenszyklusphasen 'Produktion", 'Nutzung", 'Aufbereitung/Recycling" und 'Entsorgung" der PV-Module beantwortet werden. Um die Entwick-lung von Abfallströmen in der Zukunft abzuschätzen, wurde die zuerst statische MFA zu dynamischen Modellen weiterentwickelt (Elshkaki et al. 2005; Kleijn et al. 2000; Melo 1999). Die MFA wird u.a. dazu genutzt, den Materialdurchsatz oder die Materialintensität einer Volkswirtschaft zu bestimmen oder ein Recyclingsystem zu bewerten. Mit ihr können unerwartete oder versteckte Flüsse oder Be-stände in der Volkswirtschaft oder der Umwelt erkannt werden. Sie vereinfacht die Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten und zeigt Richtungen auf, wie Einflussfaktoren auf Recyclingströme ver-ändert werden können (Brunner, Ma 2009).
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
| Seiten: | 7 |
| Preis: | € 3,50 |
| Autor: | Dr. Max Marwede |
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