Sekundärrohstoffpotenziale aus der Nutzung von Pfandsystemen

Der Industriestandort Deutschland ist als einer der weltweit größten Rohstoffkonsumenten nahezu vollständig abhängig vom Import metallischer Rohstoffe sowie fossiler Brennstoffe. Durch die hohe Importabhängigkeit steht die Bundesrepublik volkswirtschaftlich stark unter dem Druck steigender Rohstoffpreise und der Gefahr von Rohstoffengpässen. Allein im Jahr 2009 wurden über 17 Mrd. Euro in den Import metallischer Rohstoffe investiert.

Neben Deutschland sind es vor allem aufstrebende Nationen wie China und Indien, die die weltwei-te Nachfrage nach Rohstoffen generell deutlich erhöhen. Um die Abhängigkeit von Rohstoff-importen zu vermindern und die mit einer weltweit steigenden Rohstoffnachfrage auftreten-den Kostensteigerungen so gering wie möglich zu halten, wird in Deutschland die Entwicklung hin zu einer zukunftorientierten Rohstoffwirtschaft forciert. In diesem Zusammenhang kann auch die Abfallwirtschaft einen wesentlichen Betrag leisten. Im Zuge einer Weiterent-wicklung der Entsorgungswirtschaft und zum Zwecke eines nachhaltigen Klima- und Res-sourcenschutzes hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Verwertung von Abfäl-len zur Sekundärrohstoffgewinnung systematisch zu fördern. Ziel ist es, die Abfallwirtschaft hin zu einer Stoffstromwirtschaft auszubauen. Im Vordergrund steht dabei die Förderung einer gezielten Verwertung von nicht mehr in der Nutzung befindlichen Produkten. Es zeigt sich, dass mit der bisher in Deutschland praktizierten Sammel- und Rückführungslogistik teilweise noch erhebliche Verluste aus dem Recycling- und Stoffkreislauf zu verzeichnen sind. Maßgeblicher Verursacher für Verluste ist zu großen Teilen der Endverbraucher, wel-cher eine vorschriftsgemäße Sammlung und Trennung seiner Abfälle aus Unwissenheit oder anderen persönlichen Motiven nicht konsequent durchführt. Die daraus resultierende Um- und Fehllenkung von Abfallstoffen führt letztendlich dazu, dass relevante Abfallmengen nicht über Verwertungswege zurück in den Stoffkreislauf gelangen, sondern dem Kreislaufsystem verloren gehen. Eine gezielte Rückführung und Verwertung der anfallenden Abfälle kann somit nur mit Hilfe des Einsatzes effizienter Sammel- und Recyclingstrukturen ermöglicht werden. Es sind demnach maßgebliche Strategien für eine Verbesserung der derzeitigen Situation zu erarbeiten.



Copyright: © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V.
Quelle: 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011)
Seiten: 5
Preis: € 2,50
Autor: Dipl.-Geoökol. Sarah Weiland
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban
 
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