Integrierte Nutzung eines MBA Standortes für Rest- und Bioabfall mit Biogasverwertung

Die Verarbeitung von Bioabfällen in einer MBA mit Nassvergärung für Restabfälle ist systembedingt technisch und wirtschaftlich sinnvoll und zeitgemäß. Der Nachrüstungsaufwand ist überschaubar, die Betriebsergebnisse sind positiv.

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck betreiben seit 2005 eine mechanisch biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) für die Restabfälle im Einzugsgebiet der Hansestadt. Die biologische Behandlung besteht aus einer anaeroben Nassvergärung im Vollstromprinzip. Auf Grund rückläufiger Abfallmengen kann die MBA nicht mehr ausgelastet werden. Bei dem derzeitigen Abfallaufkommen wird lediglich nur noch eine von zwei Linien für die biologische Behandlung benötigt. Parallel zur Restmüllabfuhr wird in der Hansestadt Lübeck eine Systemabfuhr für die Bioabfälle betrieben. Hierbei fallen pro Jahr 16.000 Mg Bioabfälle und 7.500 Mg Grünabfälle an. Bio- und Grünabfälle gelangten bis 30.06.2010 in ein privat betriebenes Kompostwerk, das zum 01.07.2010 auf die Hansestadt Lübeck überging. Auf Grund des Auslaufens von Übergangsregelungen im Emissionsschutz konnte das Kompostwerk in dieser Form nicht weiter betrieben werden. Für den weiteren Betrieb wären Investitionen in Millionenhöhe erforderlich geworden. Es wurde deswegen geprüft, ob eine Mitbehandlung der Bioabfälle in der MBA technisch und genehmigungsrechtlich möglich ist.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Jürgen Adler
 
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