Co-Vergärung von Speiseabfällen in Faulbehältern kommunaler Kläranlagen

Durch die Co-Vergärung, d. h. durch die Mitbehandlung biogener Abfälle in den Faulbehältern einer Kläranlage, kann die Faulgasproduktion beträchtlich gesteigert werden. Je nach Art und Menge der zugegebenen Bioabfälle kann die Gaserzeugung so stark ansteigen, dass ein energieautarker Betrieb der Kläranlage ermöglicht wird. Gerade in Zeiten stark wachsender Energiepreise ist die Steigerung der Eigenproduktion an Energie sehr willkommen und wird zunehmend interessant für die Kläranlagenbetreiber. Außerdem wird bei der Co-Vergärung Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt und damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Auf dem Klärwerk Emschermündung der Emschergenossenschaft werden seit dem Jahr 2009 aufbereitete, hygienisierte Speiseabfälle und geringe Mengen Fettab-scheiderinhalte in den Faulbehältern mitbehandelt. Um alle relevanten Auswirkungen dieser Co-Vergärung auf den Betrieb des Klärwerks sicher abschätzen zu können, wurden im Jahr 2010 halbtechnische Parallelversuche durchgeführt. Die Versuche zeigten, dass die Mitbehandlung von Speiseabfällen im Faulbehälter möglich ist und die Gasproduktion gesteigert werden kann. Allerdings wird die Entwässerbarkeit des Schlammes zumindest  geringfügig negativ beeinflusst und die Stickstoff-Rückbelastung der Kläranlage steigt deutlich an.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 23. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2011 (April 2011)
Seiten: 15
Preis: € 7,50
Autor: Dr.-Ing. Karl-Georg Schmelz
 
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