Planung regenerativer Wärmeerzeugungsanlagen für Bioabfallvergärungsanlagen ohne BHKW

Die Integration von Bioabfallvergärungsanlagen (als sogenannte 'Vorschaltanlagen') in bestehende Kompostierungsanlagen sowie der Neubau integrierter Bioabfallvergärungs- und Kompostierungsanlagen bestimmt derzeit die Aktivitäten im Bereich der Behandlung biologischer Abfälle in Deutschland. Derartige Anlagen werden im Außenbereich errichtet, wo die beim Betrieb von BHKW anfallende Wärme häufig nur zu geringen Anteilen genutzt werden kann. Alternativ dazu kann das Biogas nach Konditionierung bzw. Aufbreitung über eigene Mikrogasnetze oder Einspeisung in das Erdgasnetz zu geeigneten Standorten für die Kraft-Wärme-Kopplung transportiert werden. Dann fehlt allerdings in der Regel eine günstige Wärmequelle für die Versorgung der Bioabfallvergärungsanlage.

Bioabfallbehandlungsanlagen werden sinnvollerweise im Außenbereich errichtet. Bei Bioabfallvergärungsanlagen sind dadurch die Nutzungsoptionen für die bei der Ver-stromung des Biogases entstehende Wärme in der Regel begrenzt. Sofern die Wärme nicht zur Erleichterung der Kompostierung fester Gärreste eingesetzt werden soll, bietet sich die Einspeisung des Biogases in Mikro- bzw. Erdgasnetze an. Dann aller-dings, muss die für die Fermentation und gegebenenfalls weitere Anlagenkomponen-ten benötigte Wärme unabhängig von einem BHKW erzeugt werden.  Der vorliegende Beitrag beschreibt drei derzeit in der Umsetzung befindliche regene-rative Wärmeversorgungskonzepte für Bioabfallbehandlungsanlagen über Deponie-gas bzw. unterschiedliche Festbrennstoffnutzungen. Neben der wirtschaftlichen Wärmeerzeugung ist die Verwertung potenziell klimarelevanter Schwachgase ein wesentlicher Vorteil dieser Ansätze.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 23. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2011 (April 2011)
Seiten: 11
Preis: € 5,50
Autor: Dipl.-Ing. Thomas Raussen
Dipl. Ing. Nils Oldhafer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Die DRANCO-Technologie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die DRANCO-Vergärungstechnologie wurde durch die Untersuchung und Optimierung der spontanen 'trockenen' Vergärung, die auf einer Deponie stattfindet, entwickelt.

Weiterentwicklung der MBA mit vorgeschalteter Trockenvergärung der Feinfraktion
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Integration einer neuen Vergärungsstufe in die bestehende biologische Trocknungsanlage (BA) am Standort Ennigerloh erfordert umfangreiche Voruntersuchungen zu Auslegungsmengen und Stoffkennwerten des Eintrags sowie zu den Auswirkungen auf Massen- und Energiebilanzen des Gesamtprozesses. Anhand von verfahrens- und anlagenspezifischen Bilanzmodellen sowie Variantenvergleichen werden geeignete Auslegungs- und Verfahrensvarianten identifiziert und es wird eine belastbare Datengrundlage zur Auswahl von Vorzugsvarianten geschaffen.

Havarie und Wiederaufbau eines MBA-Fermenters am Beispiel der RABA Bassum
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH betreibt im Entsorgungszentrum Bassum einen Fermenter zur Teilstromvergärung der Restabfälle. Im Oktober 2022 ist durch einen Abriss der Austragsleitung im unteren Bereich eine große Menge Gärmaterial ausgelaufen und der Behälter erlitt einen beträchtlichen Schaden. Nachdem in den ersten Tagen zunächst die direkten Folgen, wie Verschmutzungen, beseitigt werden mussten, sind in den Folgewochen die Planungen für den Wiederaufbau angelaufen. Dieser soll planmäßig noch im Jahr 2023 erfolgen.

CE-Kennzeichnung von Komposten und Gärprodukten - Stand und Perspektiven
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Vor dem Hintergrund der globalen Düngemittelkrise hat sich die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen im letzten Jahr drastisch gesteigert. Hochwertige Komposte und Gärprodukte, die als Bodenverbesserungsmittel, organische Düngemittel oder als Torfersatz in Blumenerden verwendet werden, sind mehr gefragt denn je. Mit dem Inkrafttreten der EU-Düngemittelproduktverordnung im Juli 2022 ist der Weg geebnet worden, recycelte Materialien aus Bioabfällen als Produkte auf den EU-Markt zu bringen. Das Ende der Abfalleigenschaft für getrennt gesammelte und behandelte Bioabfälle kann mit der Vermarktung von CE-gekennzeichneten Düngeprodukten erreicht werden. Eine unabhängige Zertifizierung der Kompost- und Gärprodukt-basierten Düngematerialien ist dafür unabdingbar.