Wirkungen des EEG auf die Stromerzeugung aus Biomasse

Seit Einführung des EEG im Jahr 2000 verfolgt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) die Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen anhand von Monitoring-Berichten. Die aktualisierten Daten des vom Deutschen BiomasseForschungsZentrum (DBFZ) erstellten Berichtes weisen 2009 als das Jahr mit dem größten Anlagenzubau aus, mit der Tendenz zu Anlagen mittlerer Leistungsgröße und dem verstärkten Betrieb in Kraft-Wärme-
Kopplung (KWK). Die zunehmende Rohstoffnutzung führt zu einem verstärkten Wettbewerb um die begrenzt verfügbaren Ressourcen und zu intensiven Bemühungen um die Nutzung von alternativen Biomassen wie beispielsweise aus der Landschaftspflege.

Erneuerbare Energien decken heute bereits knapp 10 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Mehr als zwei Drittel davon entfällt auf Energie aus Biomasse. Ausgehend von den Zielen des Integrierten Energie- und Klimaprogramms der Bundesregierung als auch von der EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen soll dieser Anteil in den nächsten Jahren noch deutlich gesteigert werden. Biomasse wird dabei mittelfristig eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Entwicklung der Bereitstellung von Strom aus erneuerbaren Energien wird in Deutschland hauptsächlich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bestimmt. Hinsichtlich des Einsatzes von Bioenergieträgern zur Stromerzeugung werden besonders effiziente Technologien gezielt unterstützt (z. B. KWK-Anlagen, Biogaseinspeisung). Die durch die Novellierungen des EEG in den Jahren 2004 und 2009 festgelegten Veränderungen der Anforderungen an die Strombereitstellung aus Biomasse hat zu jeweils veränderten Zubauraten der Stromerzeugung aus fester, gasförmiger und flüssiger Biomasse geführt. Eine Übersicht über die Gesamtentwicklung gibt Abbildung 1. Nicht eingeschlossen ist hier die Stromerzeugung aus Klärschlamm, Grubengas und dem biogenen Anteil aus dem Restabfall, die nicht nach § 27 EEG 2009 vergütet wird.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 23. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2011 (April 2011)
Seiten: 7
Preis: € 3,50
Autor: Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

GreenSelect - Konservierung (Silierung) von krautigem Grüngut zur zeitversetzten Verwertung in Biogutvergärungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Im Projekt GreenSelect, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms 'Energetische Biomassenutzung' gefördert wurde, hat das Witzenhausen-Institut mit verschiedenen kommunalen Praxispartnern die separate Erfassung, Silierung und Vergärung von Grüngut in Praxisversuchen durchgeführt. Im Beitrag werden die Ergebnisse verkürzt und zusammenfassend vorgestellt. Der ausführliche Abschlussbericht inklusive einer ökonomischen und ökologischen Bewertung ist auf der Webseite des Programms 'Energetische Biomassenutzung' zu finden.

Ausschreibungen im EEG 2017 - Konsequenzen und Perspektiven für die Holzenergie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Mit dem EEG 2017 werden Ausschreibungen für Biomasse-Bestands- und Neuanlagen eingeführt. Die Ausschreibungsmengen eröffnen der Bio- und Holzenergie die Perspektive, den Bestand zu erhalten und zu modernisieren - allerdings mit Abstrichen, denn Altholz-Anlagen sind von der EEG-Förderung ausgeschlossen. Ab 2023 werden zum Bestandserhalt des Biomasseanlagenparks erheblich größere Ausschreibungsvolumen benötigt. Um die hierfür für notwendige Akzeptanz zu schaffen, bedarf es einer intensiven Vorarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene.

Smart Bioenergy - Die Rolle der energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffe im Energiesystem und der biobasierten Wirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss die Energieversorgung in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten vollständig auf erneuerbare Energien ausgerichtet und die Versorgung der Industrie mit organischen Grundstoffen in diesem Jahrhundert von petro- auf biobasierte Stoffe umgestellt werden. Das Ziel der nachhaltigen Integration von Bioenergie in einem Energie- und Bioökonomiesystem der Zukunft kann nur gelingen, wenn die Bioenergie möglichst effizient, umweltverträglich und mit höchstmöglichem volkswirtschaftlichem Nutzen eingebunden wird. Unsere Aufgabe ist es, diese langfristig angelegte Entwicklung wissenschaftlich zu begleiten und mittels 'Smart Bioenergy' einen Beitrag zur Optimierung der energetischen Biomasseverwertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu leisten.

Situation der Holzenergie in Deutschland - Öffentlichkeit, Markt, Restriktionen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Wer die Medien der letzten drei bis vier Jahre verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass die Energiewende in die Kritik und damit einhergehend auch ins Stocken geraten ist. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Bioenergie. Neben gravierenden geopolitischen Ereignissen, in deren Nachfolge es zu einem dramatischen Verfall der fossilen Brennstoffpreise gekommen ist, sieht sich die Branche oftmals mit massiver Kritik seitens des Umweltschutzes konfrontiert. Eine Kritik, die nur zu einem Teil berechtigt ist; zumindest was Energie aus Holz angeht, sieht auch die EU im Bereich des Binnenmarktes ein geringes Nachhaltigkeitsrisiko. In der Präsentation werden die verschiedenen Aspekte schlaglichtartig angesprochen, Hintergründe und Zusammenhänge erklärt sowie Gegenmaßnahmen aufgezeigt.

Altholzmarkt im Umbruch - Perspektiven nach der EEG-Novelle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Der Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter e. V. (BAV) ist die führende Interessenvertretung der Altholzbranche in Deutschland. Der Verband zählt derzeit 75 Mitglieder. Im BAV sind Unternehmen organisiert, die sich professionell mit dem Recycling und der Verwertung von Altholz beschäftigen. Dies sind Aufbereiter, stoffliche und thermische Verwerter, Händler, Maschinenhersteller und Verbände. Jährlich verwertet die Altholzbranche rund 8,5 Mio. Tonnen Altholz (1,5 bis 2 Mio. Tonnen stofflich, 6 bis 6,5 Mio. Tonnen thermisch). Der Verband wurde 1992 gegründet und feiert im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

Login

Literaturtip:
 
zu www.energiefachbuchhandel.de
 

 
Tagungsband vom 18. Symposium Bioenergie 2009 / OTTI e.V.