Die Wertstofftonne sorgt seit geraumer Zeit für Gesprächsbedarf. Bei der Wertstofftonne geht es darum, dass private Haushalte ihre Verpackungsabfälle und sonstigen Abfälle (Nicht-Verpackungsabfälle) aus den gleichen Materialien (sog. stoffgleiche Nichtverpackungen, insbesondere aus Kunststoffen und Metall) - also aus Sicht der Ressourcenwirtschaft Wertstoffe - in eine einzige Tonne (sog. einheitliche
Wertstofftonne) geben, damit diese Abfälle anschließend insgesamt vornehmlich der stofflichen Verwertung zugeführt werden.
Dadurch sollen in Abfällen enthaltene Wertstoffe zunehmend einer hochwertigen stofflichen Verwertung zugeführt werden, was insbesondere auch im Zusammenhang mit der neuen Abfallhierarchie gemäß Art. 4 der Abfallrahmenrichtlinie1 (AbfRRL), der Recycling-Förderpflicht gemäß Art. 11 Abs. 1 Unterabs. 2 AbfRRL und der ab 2020 einzuhaltenden Recyclingquote des Art. 11 Abs. 2 Buchst. a) AbfRRL von 50 Gewichts-% für Papier, Metall, Kunststoff und Glas aus Haushalten zu sehen ist. Künftig soll die Verpackungsverordnung2 (VerpackV) nach den Vorstellungen des BMU zu einer Wertstoffverordnung weiterentwickelt werden und auf Grundlage des in Erarbeitung befindlichen Kreislaufwirtschaftsgesetzes3, das das derzeitige KrW-/AbfG ablösen soll, eine einheitliche Wertstofftonne eingeführt werden. Wann das KrWG in Kraft treten wird, ist derzeit noch nicht genau absehbar, es ist aber damit zu rechnen, dass es evtl. erst 2012 in Kraft tritt. Die Überarbeitung der VerpackV zu einer Wertstoffverordnung und die Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne würden sich erst daran anschließen. Welche stoffgleichen Nicht-Verpackungsabfälle sich für die gemeinsame Erfassung mit Verpackungsabfällen im Einzelnen eignen und welche Wertstofftonnen-Konzepte verwirklicht werden könnten, ist in Studien untersucht worden. Aktuell führt das BMU ein Planspiel zur Weiterentwicklung der VerpackV durch.
| Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
| Quelle: | Heft 03 - 2011 (Mai 2011) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 32,00 |
| Autor: | EMLE Gregor Alexander Franßen Henning Blatt |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.