Häufig wird die Energieversorgung aus Erdwärme aufgrund anderer, abnehmender Energieträger propagiert. Gleichzeitig erleben wir global, jedenfalls z. Zt. noch, Gebiete auf unserer Erde mit Dauerfrost und mit (sehr) tief reichendem Permafrost in den arktischen und subarktischen Gebieten, die an die Eiszeiten des Pleistozäns z. B. bei uns in Europa erinnern. Darüber hinaus gibt es Gebiete südlicherer Breiten mit einer rezenten alpinen Gebirgsvergletscherung (Hochaltai) und in deren Vorfeld Zeugnisse der letzten Eiszeit mit heute noch vorhandenem reliktischen Permafrost in geringer Tiefe bei hohen sommerlichen Temperaturen, wie z. B. im Bergaltai mit Mittelgebirgscharakter. Für die stellenweise sehr große, in die Tiefe gehende Reichweite des Permafrostes gibt es mehrere Ursachen. Sie sind in den klimatischen Unterschieden der geographischen Breite, der West- und Ostseiten der Kontinente, in der Überlagerung rezenten und reliktischen Permafrostes (Additionseffekt) und jedenfalls in der unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeit der Gesteine verschiedener geotektonischer Einheiten begründet.
Die zonale circumpolare, globale Klima-, Vegetations- und Bodenzonierung der Gegenwart (Tabelle 1) hat eine Entsprechung in vergangenen Eiszeiten und dazwischen liegenden Warmzeiten im Zeitabschnitt des quartären Pluvial/Diluvium. Mehrere Eisvorstöße und Rückzugsstadien der vorletzten (Saale-) und insbesondere der letzten (Weichsel-) Eiszeit, die jeweiligen Eisränder und die Periglazialgebiete sind zumeist bekannt [9], und auch die Auswirkungen des Permafrostes in den Letzteren mit Bodenfließen, -brodeln, Steinanreicherungen (-sohlen), Frostspalten, Pingos, Palsen etc. sind weltweit beschrieben worden. Von allen Merkmalen ist Relikt-Permafrost der eindeutigste Indikator, da seine Existenz auf ehemalige maximale mittlere Jahresluft- und Bodentemperaturen von <0 °C hinweist [12].
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 12 / 2010 (Dezember 2010) |
| Seiten: | 5 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dr. Heiner Fleige Dr. Peter Janetzko |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.