Bedeutung von Agrarumweltmaßnahmen für den Grundwasserschutz

Die Belastung durch Stoffeinträge aus der Landwirtschaft ist nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa eine der aktuellen Herausforderungen für den Grundwasserschutz. Agrarumweltprogramme (AUP) können einen deutlichen Beitrag zur Minderung der Stoffeinträge
leisten. Allerdings reichen sie ohne Weiterentwicklung allein nicht aus, um die Nutzbarkeit des Grundwassers für den Menschen und die Umwelt flächendeckend zu sichern.

Ein Handlungsbedarf für die Reduktion der diffusen Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft in das Grundwasser ist bereits vielfach festgestellt und beschrieben worden. Er ist in Abhängigkeit von der Landwirtschaftlichen Nutzung und den naturräumlichen, insbesondere den hydrologischen und geologischen Gegebenheiten regional sehr unterschiedlich. In einer Analyse für das Flussgebiet der Weser [1] wird zum Beispiel ermittelt, dass zur Erreichung des guten Zustands des Grundwassers (50 mg NO3/l) nach EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) in einigen Gebieten eine Reduktion des N-Bilanzüberschusses (der Differenz zwischen Nährstoffzufuhr durch Dünger und der N-Abfuhr mit der Ernte) auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen von über 40 kg/(ha · a) erforderlich wäre (Bild 1). In der Summe bedeutet dies für das gesamte Flussgebiet einen Reduktionsbedarf von 20.000 t N/a, was nach Aussagen der Studie mit einer Fördersumme für Agrarumweltmaßnahmen (AUM) von ca. 75 Mio. €/a gleichzusetzen ist.
Im Zeitraum von 1990 bis 2006 sind die Überschüsse bundesweit um durchschnittlich 45 % (von 98 kg/ha (1990) auf 54 kg/ ha (2006) [2]) zurückgegangen. Trotz dieses Rückganges, der in erster Linie auf den Anstieg der Erträge zurückzuführen ist, besteht somit weiterhin das dringende Erfordernis der Reduktion der Einträge in die Gewässer.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 12/2010 (Dezember 2010)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dr. Astrid Krüger
 
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