Themen wie Benchmarking und Branchenbild werden uns in der Wasserwirtschaft sicher auch künftig beschäftigen, denn für die anstehenden Konflikte brauchen wir geeignete Mittel, um für die vielen Akteure aus Politik und Gesellschaft, die uns zu Modernisierung und Weiterentwicklung drängen, die richtigen Antworten parat zu haben.
Wie entwickelte sich aus dem Benchmarking der Wasserwirtschaft die Modernisierungsstrategie der Bundesregierung? Der Stein wurde im Jahr 2000 in Bayern durch das erste Benchmarkingprojekt Trinkwasser auf Landesebene (Eff WB = Effizienzuntersuchung der Wasserversorgung in Bayern) ins Rollen gebracht. Darauf folgte eine Anfrage von Bundestagsabgeordneten der rotgrünen Koalition die am 22. März 2002 im Bundestag zu einem Beschluss zur nachhaltigen Wasserwirtschaft in Deutschland führte. Inhalt des Bundestagsbeschlusses war es, eine Modernisierung des Ordnungsrahmens der Wasserver- und -entsorgung anzustreben. Zu diesem Zweck wurde unter anderem ein Verfahren zum Leistungsvergleich zwischen den Unternehmen, das sogenannte Benchmarking, gefordert. Die Branche hat damals sehr schnell auf den Beschluss reagiert und 2003 eine erste Verbände-Erklärung zum Benchmarking abgegeben. Im Jahr 2005 stimmten schließlich alle sechs fachwirtschaftlichen Verbände der Bundesregierung und dem Bundestag in Form einer aktualisierten Verbände-Erklärung zu, dass Leistungsvergleiche dem Zweck der Modernisierung dienlich seien und erklärten sich bereit, gemeinsam den erforderlichen konzeptionellen Rahmen für ein Benchmarking in der Wasserwirtschaft im Sinne der Selbstverwaltung zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.
Copyright: | © DIV Deutscher Industrieverlag GmbH |
Quelle: | GWF 03/2011 (März 2011) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Franz Otillinger |
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