Zu untersuchen ist, ob das Schutzniveau bei Industrieparks im Verhältnis zur Außennachbarschaft dasselbe ist wie innerhalb der Industrieparks. Dargestellt wird das an den prägnanten Beispielen des Lärmschutzes und des Schutzes vor Luftschadstoffen.
Industrieparks sind zumeist früher von einem einzigen Unternehmen genutzte Werksstandorte, dessen Nutzung sich heute eine Vielzahl jeweils rechtlich selbständiger Unternehmen teilt. Sie betreiben dort Produktionsanlagen, die teilweise immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig und teilweise nicht genehmigungsbedürftig sind, und sie profitieren von den am Standort vorhandenen Infrastruktureinrichtungen, die der jeweilige Industrieparkbetreiber bereitstellt, so die Medienversorgung mit Wasser, Gas, Dampf, Stickstoff, Kälte usw., die Abwasserkanalisation und die Kläranlage, die Werkstraßen, die Werksfeuerwehr, den Wachschutz, Werkstätten, Ausbildungsstätten usw. Die Enge der Standorte mit ihren dicht beieinander stehenden Anlagen bewirkt ein besonderes Konfliktpotenzial. Die gesellschaftsrechtliche Aufspaltung des Werkstandortes zum Industriepark erzeugt umweltrechtliche Spannungen und führt zu Auseinandersetzungen über Anlagengenehmigungen oder um die einzuhaltenden Genehmigungsvoraussetzungen. Die früheren einenden Bande des einheitlichen Unternehmens, dem alle Mitarbeiter auf dem Werkstandort angehörten, geht im Industriepark mehr und mehr verloren, so dass die Hemmschwelle, ggf. aktiv Schutzansprüche geltend zu machen, für den Dritten permanent sinkt.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2011 (Februar 2011) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 25,00 |
Autor: | Prof. Dr. jur. Hans-Jürgen Müggenborg |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.