Zu untersuchen ist, ob das Schutzniveau bei Industrieparks im Verhältnis zur Außennachbarschaft dasselbe ist wie innerhalb der Industrieparks. Dargestellt wird das an den prägnanten Beispielen des Lärmschutzes und des Schutzes vor Luftschadstoffen.
Industrieparks sind zumeist früher von einem einzigen Unternehmen genutzte Werksstandorte, dessen Nutzung sich heute eine Vielzahl jeweils rechtlich selbständiger Unternehmen teilt. Sie betreiben dort Produktionsanlagen, die teilweise immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig und teilweise nicht genehmigungsbedürftig sind, und sie profitieren von den am Standort vorhandenen Infrastruktureinrichtungen, die der jeweilige Industrieparkbetreiber bereitstellt, so die Medienversorgung mit Wasser, Gas, Dampf, Stickstoff, Kälte usw., die Abwasserkanalisation und die Kläranlage, die Werkstraßen, die Werksfeuerwehr, den Wachschutz, Werkstätten, Ausbildungsstätten usw. Die Enge der Standorte mit ihren dicht beieinander stehenden Anlagen bewirkt ein besonderes Konfliktpotenzial. Die gesellschaftsrechtliche Aufspaltung des Werkstandortes zum Industriepark erzeugt umweltrechtliche Spannungen und führt zu Auseinandersetzungen über Anlagengenehmigungen oder um die einzuhaltenden Genehmigungsvoraussetzungen. Die früheren einenden Bande des einheitlichen Unternehmens, dem alle Mitarbeiter auf dem Werkstandort angehörten, geht im Industriepark mehr und mehr verloren, so dass die Hemmschwelle, ggf. aktiv Schutzansprüche geltend zu machen, für den Dritten permanent sinkt.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2011 (Februar 2011) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 25,00 |
Autor: | Prof. Dr. jur. Hans-Jürgen Müggenborg |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit