Eine Vielzahl von Vorhaben industrieller oder landwirtschaftlicher Natur erfordert nach § 4 oder, falls bei bereits genehmigten Anlagen wesentliche Änderungen anstehen, nach § 16 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in Verbindung mit der Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV) aufwändige Genehmigungsverfahren, die je nach Anlagenart und Standort vielfach die Erteilung weiterer Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen etc. konzentrieren oder in gesonderten Verfahren erforderlich machen.
Der jeweilige Antragsteller hat naturgemäß ein vitales Interesse an einer zügigen Bescheidung seines Antrages bzw. seiner Anträge. Dem steht gegenüber, dass bei größeren Vorhaben und/oder 'empfindlichen' Standorten die Komplexität der genehmigungsrelevanten Sachverhalte erheblich ist, und damit die zuständigen Behörden vor große fachliche und zeitliche Anforderungen gestellt werden. Mehr noch, Vorhabengegner werden naturgemäß versuchen, ihre Sorgen und Vorbehalte aus genau dieser Komplexität herzuleiten, eine Vielzahl zusätzlicher Fragestellungen, Einwendungen und Anträge in das Verfahren einbringen und dieses damit zumindest verzögern. In diesem Spannungsfeld versichern sich die Genehmigungsbehörden zunehmend der Dienste unabhängiger Projektmanager - besser als Behördensachverständige bezeichnet - die technisches, naturwissenschaftliches oder juristisches Fach- und Sachwissen in das Verfahren einbringen, das bei der federführenden Behörde und den im Verfahren zu beteiligenden dritten Behörden nicht oder nicht mit hinreichender Kapazität vorliegt. Projektmanager unterstützen dabei den Entscheidungsprozess, wirken aber nicht an der eigentlichen Entscheidung mit.
Copyright: | © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH |
Quelle: | Heft 01 - 2011 (Februar 2011) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 25,00 |
Autor: | Dr. Jürgen Millat |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Genehmigungsrechtlicher Rahmen der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (7/2021)
Mit dem European Green Deal hat die Europäische Kommission ihr politisches Ziel der Erreichung einer sogenannten 'Klimaneutralität' bis zum Jahr 2050 festgelegt. Grüner Wasserstoff wird dabei sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene als Schlüsselbaustein für die angestrebte Dekarbonisierung angesehen. Denn als kohlenstofffreier Grund-, Brenn- oder Einsatzstoff sowie Energiespeicher birgt Wasserstoff erhebliche Potenziale zur Senkung der Treibhausgasemissionen.
Nationale Förderung der erneuerbaren Energien vor dem Europäischen Gerichtshof
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (11/2020)
Ein Blick in die jüngere Rechtsgeschichte und in die Zukunft
In der Schwebe
© Rhombos Verlag (2/2016)
Aktuelle rechtliche Entwicklungen bringen Bewegung in die Diskussion über den Emissionshandel
Emissionshandels-Reform und das Verhältnis von Klima- und Industriepolitik
© Eigenbeiträge der Autoren (10/2014)
Die EU-Klimapolitik soll umfassend reformiert und weiterentwickelt werden. Einen Vorschlag dazu hat die EU-Kommission im Januar 2014 vorgelegt. Im Oktober nun könnten hierzu grundsätzliche Entscheidungen gefällt werden. Die Vorschläge würden Klima- und Energiepolitik enger miteinander verzahnen. Und sie würden den EU-Emissionshandel wieder wahrnehmbarer zu dem machen, was er ist und sein sollte: das Leitinstrument der Klimapolitik. Als solches kann er den Klimaschutz so
wirksam und kosteneffizient unterstützen wie kein anderes Instrument.
Emissionshandel: Ausweitung in Europa bei weltweitem Stocken?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2014)
Während der internationale Klimaschutzprozess stockt, wird auf EU-Ebene noch eine Ausweitung des Emissionshandels überlegt - mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.