Gewerbe und Industrieabfallgemische sind in Österreich keine eigene Abfallart, obwohl bedeutende Mengen gesammelt und verwertet werden. Gemeinsam mit Siedlungsabfällen aus Haushalten unterliegen sie regional unterschiedlichen Andienungspflichten. Der unklare Begriff 'Siedlungsabfall' führt in der Praxis zu Konflikten um diesen Rohstoff zwischen kommunalen und privaten Entsorgern.
Das Ressourcenpotential von Gewerbeabfällen ist im Vergleich zu kommunalen Siedlungsabfällen sowohl in stofflicher als auch energetischer Hinsicht bedeutend höher. Die getrennte Sammlung und Behandlung von Gewerbeabfällen und Siedlungsabfällen aus Haushalten ist daher ein Beitrag zur Ressourcennutzung und wird von mehreren Studienergebnissen unterstützt. Die stofflichen und energetischen Ressourcen des Rohstoffes Gewerbeabfall sollten zukünftig verstärkt genutzt werden. Zur Lösung des Abgrenzungsproblems wird die Einführung einer eigenen Abfallart für verwertbare und sortierfähige Gewerbe- und Industrieabfallgemische sowie die Einführung des Abgrenzungskriteriums der Menge vorgeschlagen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger Dr. Martin Eisenberger LL.M |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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