Wie viel ist drin? Was kommt raus? - Verwertung von Altgebäuden

Angesichts des in den nächsten Jahren wachsenden auschuttaufkommens bei eher stagnierender Baustoffnachfrage wird die Entsorgungssituation für Hochbauschutt nicht einfacher. Im Gegenzug bringt diese Situation die große Chance, erhebliche Anteile am Baustoffbedarf über RC-Baustoffe abdecken zu können. Der Gebäudebestand kann zu anthropogenen Steinbrüchen werden, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schwerpunkt des zukünftigen Baugeschehens in den Ballungsräumen und Stadtkernen.

Dies setzt allerdings ein Umdenken bei den Bauherren voraus. Bislang stößt der RCBaustoff gerade auch im Straßen- und Wegebau nicht selten auf starke Vorbehalte. Dies völlig zu unrecht. Sekundäre Baustoffe müssen bspw. den Technischen Lieferbedingungen für ungebundenen Einsatz im Straßenbau entsprechen und dabei Kriterien erfüllen, analog zu Baustoffen auf Basis primärer Rohstoffe. Eine Vielzahl von Praxisbeispielen zeigt, ambitionierte Bauschuttrecycler sind dazu problemlos in der Lage und lassen sich dies entsprechend zertifizieren - verbunden mit einem dichten System der Eigen- und Fremdüberwachung. Bislang wird dies nicht ausreichend honoriert. Nur in direktem Kontakt mit den Straßenbauämtern und den entscheidenden Personen lässt sich das Informationsdefizit über den erreichten technischen Status der Baustoffherstellung, der bestehenden Qualitätssicherungssysteme aufarbeiten, wie Projekte in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zeigten. Nur über Impulsvorhaben lassen sich zudem neue Absatzwege erschließen - wie die Projekte zum Thema RC-Beton belegen.
 
© Bild: Beatriz Ortín



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 71. Symposium 2010 (Januar 2011)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Geogr. Florian Knappe
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.