Planung, Bau und Inbetriebnahme einer Flash-Reaktor Pilotanlage

Bei der Entwicklung von Arbeitsprozessen für die Bearbeitung von Metall, Metalloxiden mit Reststoffen, Partikelstaub, sowie Schlacke wird die Berücksichtigung von Umweltbelangen immer wichtiger. Eine Entsorgung dieser Stoffe ist meist kompliziert und kostspielig, weshalb wirtschaftliches Recycling und die Erzeugung von verkaufsfähigen Produkten im Vordergrund stehen. Die Verringerung von Prozesszeiten sowie des Energiebedarfes stehen dabei ebenso im Fokus wie die Flexibilität hinsichtlich der einsetzbaren Materialien.
Die Stäube der Eisen- und Stahlindustrie enthalten hohe Anteile an Schwermetallen, vor allem auch Zink, verursacht durch die vermehrte Einbringung von Automobilschrott in der Stahlindustrie. Sowohl Ökologie als auch Ökonomie sprechen für eine Isolierung und Weiterverwertung von Zink aus diesen Stäuben. Mittels geeigneter Recyclingschiene könnten diese Stäube als wertvolle Rohstoffquelle für Zink dienen. Eine erfolgsversprechende Prozessschiene um Zink aus diesen Stäuben zurückgewinnen und verwerten zu können ist das sogenannte Reco-Dust Verfahren (Flash-Reaktor).

In den Stäuben der Eisen-und Stahlindustrie mit hohen Gehalten an Schwermetallen ist vor allem Zink ein interessanter Rohstoff. Der hohe Zinkgehalt resultiert dabei vorwiegend aus dem Einsatz von Automobilschrott in der Stahlindustrie. Aus ökologischer wie auch ökonomischer Sicht ist es sinnvoll, Zink aus den Stäuben zu isolieren und weiter zu verwerten. Eine erfolgsversprechende Prozessschiene zur Rückgewinnung von Zink aus diesen Stäuben ist das sogenannte RecoDust Verfahren. Das grundlegende Verfahrensprinzip beruht auf der Verschlackung der zinkhaltigen Stäube unter Zuhilfenahme eines Brenngases und Sauerstoff. Die Produkte dieses Hochtemperaturprozesses sind zum einen flüssige Schlacke, mit einem hohen Anteil an Metallen und Metalloxiden und zum anderen Abgas, mit dem darin enthaltenen Wertstoff Zink. Die anlagentechnische Umsetzung des RecoDust Verfahrens erfolgt mittels Pilotanlage am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik an der Montanuniversität Leoben. Der sogenannte Flash-Reaktor wurde in Zusammenarbeit mit der voestalpine Stahl GmbH geplant, gebaut und erfolgreich in Betrieb genommen. Im Zuge der ersten Versuchskampagne konnten die Realisierbarkeit des Verfahrens dargelegt, sowie wertvolle Erkenntnisse in Hinblick auf den optimalen Betrieb einer solchen Anlage gewonnen werden.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2010 (November 2010)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Dipl.-Ing. Franz Michael Dobay
Dipl.-Ing. Andreas Schönberg
Andrea Werner
Nikolas Delfs
Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Harald Raupenstrauch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Bedeutung und Grenzen der Produktverantwortung für den Klimaschutz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Klimaschutz prägt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallrecht durchgehend. Er spielt etwa eine mehrfache Rolle bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen.1 Umgekehrt hat die Kreislaufwirtschaft eine sehr bedeutsame Rolle für den Klimaschutz. Das BVerfG spricht in seinem Klimabeschluss eigens die Änderung von Produktionsverfahren zur Klimaneutralität an: Der Gesetzgeber muss u.a. frühzeitig aufzeigen, welche Produkte erheblich umzugestalten sind. Zwar hat er dabei eine weitgehende Gestaltungsfreiheit. Jedoch ist eine Politik zu entwickeln, die insgesamt die selbst gesetzten Klimaziele zu erreichen verspricht.

Pumpspeicher - Besser als ihr Ruf?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2024)
Gemäß der Taxonomie-Verordnung müssen Pumpspeicher als einzige Energiespeichertechnologie nachweisen, dass ihre Treibhausgasemissionen während ihres Lebenszyklus geringer als 100 g CO2 pro kWh sind. Nachfolgend werden Lebenszyklusanalysen eines Pumpspeichers, einer Batterie sowie eines Wasserstoffspeichers durchgeführt und miteinander verglichen. Darüber hinaus wird auf den zukünftigen Rohstoffbedarf sowie geo-, ressourcen- und industriepolitische Herausforderungen durch die neuen Energiespeichertechnologien hingewiesen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.