Abfall-Sortieranalysen sind eine Standardmethode zur Ermittlung der material- oder produktbezogenen Zusammensetzung von Abfallströmen. Die Ergebnisse werden üblicherweise in Masseprozent angegeben, häufig zusätzlich auch nach dem Volumen. Die Kenntnis der volumenbezogenen Anteile einzelner Stoffgruppen kann für ausgewählte Fragestellungen sehr wichtig sein, wie z.B. für die Abschätzung des zusätzlichen Bedarfs an Restmüll-Behältervolumen bei Änderungen im Sammelsystem. Im Unterschied zur Masse kann das Volumen jedoch nicht direkt, exakt und eindeutig gemessen werden. Volumenbezogene Maße hängen eng zusammen mit den jeweiligen Lagerungsbedingungen, dem Verdichtungsgrad von Abfällen und Schüttdichten (Tchobanoglous et al. 1993). Die Schüttdichte ist definiert als das Verhältnis der unverdichteten Masse eines Materials zum eingenommenen Volumen.
Die Ergebnisse von Abfallsortieranalysen werden, neben der üblichen Darstellung in Masseprozent, häufig auch nach dem Volumen angegeben. Anders als die Masse kann das Volumen nicht direkt, eindeutig und exakt gemessen werden. Grundsätzliche Probleme betreffen die Messung selbst und die Berücksichtigung elastischer Verformungen. Ziel dieses Papers ist es, einen Überblick über die Problematik der Bestimmung der volumenbezogenen Abfallzusammensetzung zu geben. Überraschenderweise gibt es dazu kaum Literatur. Veröffentlichte volumenbezogene Ergebnisse sind aufgrund der fehlenden Dokumentation der Vorgehensweise nicht nachvollziehbar, und die wenigen in der Theorie vorgeschlagenen Methoden bzw. Empfehlungen sind oft nicht direkt in der Praxis anwendbar. Ein Fallbeispiel demonstriert, dass die Ergebnisse stark durch die Wahl der Berechnungsmethode beeinflusst werden. Empfohlen werden die Entwicklung einer einfachen, in der Praxis anwendbaren Standardmethode, die Aufnahme dieser in bestehende Richtlinien sowie eine nachvollziehbare Dokumentation der jeweiligen Vorgehensweise zusammen mit den Ergebnissen.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Dr. Sandra Lebersorger |
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Hygienisierung und Trocknung von Gärresten - Erfahrungen mit dem Herhof-Belüftungssystem
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Die Herstellung von Qualitätskomposten aus Bioabfallgärresten stellt herkömmliche Kompostierungssysteme vor große Herausforderungen. Je nach Vergärungssystem müssen Hygienisierungsnachweise nach Bioabfallverordnung oder deutliche Veränderungen im Trockensubstanzgehalt zusätzlich zum organischen Abbau erzielt und nachgewiesen werden. Erfahrungen im Bereich Bioabfallkompostierung oder biologischer Trocknung von Restabfall fließen in die Umsetzung der Gärrestbehandlungssysteme mit ein. Anhand der kombinierten Vergärungs- und Kompostierungsanlagen in Cröbern und Bernburg werden die Ergebnisse und die Grenzen des Herhof-Belüftungssystems speziell im Hinblick auf Hygienisierung nach Bioabfallverordnung und Trocknung für die Kompostaufbereitung dargestellt.
Der Weg vom Gärrest zum Qualitätskompost - Erfahrungen in umgesetzten Anlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
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TGV - Thöni Gärrestverwertung: Kompostierungstechnologie zur Behandlung von Gärresten
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