Durch verschiedenste Prozesse ist man in Industrie und Gewerbebetrieben mit dem Anfall von fetthaltigem Abwasser in Form von Öl-Wasser-Emulsionen und Gemischen konfrontiert. Vorwiegend im Bereich der metallverarbeitenden Industrie fallen Bohr- und Schleifemulsionen an, welche als gefährlicher Abfall einzustufen sind und eine entsprechende Weiterbehandlung notwendig machen. Im Jahr 2007 betrug der Anfall an Schleif- und Schmierölemulsionen sowie Benzinabscheiderinhalten etwa 58.500 Tonnen/Jahr. Eine ordnungsgemäße und gesetzeskonforme Behandlung solcher gefährlichen Flüssigabfälle mit organischen und anorganischen Schadstoffkomponenten wird in chemisch-physikalischen Anlagen durchgeführt.
In den letzten Jahren erfolgtenam Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft und Entsorgungstechnik intensive Forschungstätigkeiten im Bereich der elektrochemischen Behandlung von flüssigen Medien (z.B. kommunale und industrielle Abwässer, Brauchwasser- und Trinkwasser). Derzeit erfolgt im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojektes die Behandlung von Öl-Wasser-Emulsionen mittels Anodischer Oxidation. Das Ziel liegt dabei in der Erforschung des elektrochemischen Abbaus an organischen Substanzen in den genannten Stoffstromen mittels Diamantelektroden. Aus wissenschaftlichtechnischer Sicht sollen hierbei folgende Erkenntnisse gewonnen werden: Betriebsparameter für die maximale Abbauleistung (z.B. Elektrodenabstand, Stromdichte, Elektrodenfläche), erzielbares Abbauverhalten bei unterschiedlichen Öl-Wasser-Emulsionen sowie den benötigten Energiebedarf. Abschließend soll zudem eine Aussage über die anfallenden Investitions- und Betriebskosten für eine wirtschaftliche Betrachtung des angedachten Verfahrens erfolgen. Als Basis hierfür wurden Versuche mit diversen Öl-Wasser-Emulsionen mittels Anodischer Oxidation im Labormaßstab durchgeführt. Darauf aufbauend wurden in weiterer Folge Abbauversuche an einer Technikumsanlage realisiert.
| Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
| Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 2,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. (FH) Josef Adam |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.