Bei der Verfüllung von Tagebaurestlöchern und der Rekultivierung von Deponien werden große Mengen an mineralischen Baustoffen benötigt. Dafür werden überwiegend mineralische Abfälle verwendet. Die Menge der organischen Bestandteile ist dabei besonders beschränkt, da diese im Laufe der Zeit abgebaut werden und somit zur Gasbildung beitragen
und zusätzlich Setzungen hervorrufen können. Aus diesem Grund werden die Abfälle vor der Nutzung auf ihre chemisch-physikalischen Eigenschaften (z.B. Glühverlust, gesamter organischer Kohlenstoffgehalt (TOC), Atmungsaktivität (AT4)) untersucht, um eine Eignung für die Verwendung festzustellen. Die Untersuchungen sind direkt, wenig repräsentativ und liefern erst nach Tagen Ergebnisse. Hinzu kommt, dass mit den herkömmlichen Verfahren nur bedingt Aussagen über die tatsächliche biologische Abbaubarkeit erbracht werden können. Hier kann das IR-Analyseverfahren klare Vorteile bringen.
Die IR-Strahlung, die auch als Wärmestrahlung bezeichnet wird, ist ein Teil der elektromagnetischen Strahlung, zu der auch das sichtbare Licht und Radiowellen gehören. Ausgelöst werden diese Strahlungsarten durch schwingende elektrische Ladungen die periodisch elektromagnetische Felder erzeugen. Die Strahlungsarten (kurzwellige IR-A-Strahlung, nahes Infrarot: NIR 780 - 1.400 nm, IR-B-Strahlung mittleres Infrarot: MIR 1.400 - 3.000 nm, IR-C-Strahlung fernes Infrarot: FIR 3.000 - 1 mm), (BfS 2010) unterscheiden sich hinsichtlich der Wellenlänge und Schwingungsfrequenz, physikalisch sind Sie wesensgleich. Das elektromagnetische Spektrum reicht von den langwelligen Radiostrahlen bis zu γ-Strahlen. Die IR-Kamera-Technologie (Abb. 1) ermöglicht spektroskopische Untersuchungen von flächig präsentierten Materialien im Infrarotbereich. Dabei werden eine hohe Ortsauflösung und Abtastraten im unteren Millisekundenbereich erreicht. Das ist bisher für den Infrarotbereich einzigartig.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Hermann Müller G. Weißbach M. Kolbig |
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